Zweitmarkt: „Freundliche Grüße, Hauke & Jan“

Erneut entrüstet sich die Fondsbörse über zu niedrige Kaufangebote, die direkt gegenüber den Anlegern für ihre Fondsanteile gemacht werden. Nun fordert sie Konsequenzen. Was steckt dahinter? Cash. hat nachgefragt.

Alex Gadeberg, Fondsbörse: „Wir werden mit Aufsichtsbehörden und anderen Institutionen in Kontakt treten.“

Nicht zum ersten Mal beklagt die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG direkte Kaufangebote an Anleger, die deutlich unter dem letzten Preis auf ihrer öffentlichen Handelsplattform liegen. Doch in diesem Fall ist die Diskrepanz besonders groß.

Ihr liege ein Schreiben einer Rechtsanwaltssozietät vor, in dem diese im Namen Dritter den Anlegern des DGA Einkaufs-Center-Fonds ein Kaufangebot zum Preis von 125 Prozent unterbreitet, teilte die Fondsbörse Mitte Juli unter der Überschrift „Anlegerwarnung“ mit. Gehandelt würden diese Anteile aktuell und in den letzten Jahren hingegen zu Kursen um 360 Prozent, also fast dem Dreifachen.

Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse, wettert: „In den letzten Monaten haben wir wiederholt vor unseriösen Lockangeboten gewarnt, die ein ganzes Marktsegment in einem schlechten Licht dastehen lassen. Das uns nunmehr vorliegende Schreiben bildet den vorläufigen Höhepunkt.”

Schreiben enthält Argumente für Verkauf

In der Tat mutet das eine Seite umfassende Schreiben der Kaufinteressenten, das Cash. vorliegt, ziemlich eigenartig an. Es wurde den Anlegern über die DG Anlage als Treuhänderin des Fonds mit dem Begleitschreiben der Anwaltskanzlei übermittelt.

Es ist in (Computer-)Schreibschrift verfasst und wurde unterzeichnet „mit freundlichen Grüßen Hauke & Jan“. Dabei handelt es sich dem Schreiben zufolge um „zwei Privatpersonen und ebenfalls Treugeber“.

Das Begleitschreiben stammt von der Kanzlei Kucera Rechtsanwälte und Steuerberater aus Darmstadt und enthält Argumente für den Verkauf, wobei die Kanzlei darauf hinweist, dass das Schreiben ausschließlich die wirtschaftlichen Interessen des Erwerbers widerspiegele.

Seite zwei: „Es drohen massive Vermögensnachteile“

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