Skandal um Lustreisen: Munich Re lobt Ergo-Aufklärung

Der Chef der Ergo Versicherungsgruppe, Torsten Oletzky, hat für seine Rolle bei der Aufarbeitung des Skandals um Lustreisen von Ergo-Mitarbeitern Lob von der Konzernmutter Munich Re erhalten. Zugleich kündigte Oletzky an, dass Reisen auch weiterhin zum Belohnungssystem der Ergo gehören.

Torsten Oletzky, Ergo
Torsten Oletzky, Ergo

Munich-Re-Vorstandschef Nikolaus von Bomhard sagte dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“: „Ich stehe voll hinter Herrn Oletzky. Er hat die Vorfälle korrekt aufgeklärt und angemessene Maßnahmen ergriffen.“

Unterdessen kündigte Oletzky im Magazin „Focus“ an, dass der Ergo-Konzern seine Vertriebsmitarbeiter trotz diverser Affären auch weiterhin mit Reisen belohnen werde. Motivation spiele in jedem Vertrieb eine wichtige Rolle, begründete der Ergo-Chef. „Deswegen halte ich es auch weiterhin für vertretbar, dass es Motivationselemente wie Wettbewerbe und Incentive-Reisen gibt.“ Die Verhaltensrichtlinien der Ergo erlaubten keinen Aufenthalt in einem Swinger-Hotel, betonte Oletzky. Jetzt müsse das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen werden, und zwar „durch erstklassige Leistungen und korrektes Verhalten“, so der Vorstandsvorsitzende.

Oletzky musste sich zuletzt mit pikanten Details auseinandersetzen, die das „Handelsblatt“ aus drei internen Revisionsberichten der Ergo erfahren haben will. Demnach habe es neben der Orgie in den Budapester Gellert-Thermen vor fünf Jahren, weitere Lustreisen für Versicherungsvertreter gegeben. Der Konzern hatte in der Folge bestätigt, dass es für Reisen von Ergo-Mitarbeitern in einen Swinger-Club auf Jamaica Anfang 2011 sowie nach Mallorca Zuschüsse gegeben habe, die inzwischen zurückgefordert seien. Die Reisen seien allerdings nicht zentral, sondern von den Vermittlern selbst organisiert worden und daher nicht mit Budapest vergleichbar, so die Ergo. (lk)

Foto: Ergo

 

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