Kassenärzte verteidigen Selbstzahler-Leistungen: „IGeL nicht unter Generalverdacht stellen“

Gassen sagte: „Im individuellen Patientenfall können IGeL durchaus medizinisch sinnvoll sein.“ Im Sinne eines guten Vertrauensverhältnisses zu seinen Patienten gäben Ärzte unter medizinischen Gesichtspunkten Empfehlungen ab. „Natürlich muss der Patient ausreichend Zeit haben, um über das Angebot entscheiden zu können“, betonte der KBV-Chef.

Studien kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen

Eine Versichertenbefragung der KBV aus dem vergangenen Jahr habe gezeigt, dass IGeL von Patienten verstärkt nachgefragt werden. Die Forschungsgruppe Wahlen hatte für die KBV ermittelt, dass etwa 20 Prozent der Befragten, die im vergangenen Jahr bei einem Arzt waren, von sich aus nach einem IGeL-Angebot gefragt hätten. Die Bedenkzeit für die Entscheidung darüber erschien mehr als 80 Prozent von ihnen ausreichend. Vom Arzt angeboten bekamen rund 25 Prozent eine IGeL-Leistung.

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Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse zweifelt gut jeder zweite gesetzlich Versicherte am Nutzen von privat zu zahlenden Leistungen beim Arzt. Die Individuellen Gesundheitsleistungen hätten eher keinen Nutzen, meinen 38 Prozent der Befragten.

Gassen wies auf einen Online-Ratgeber „Selbst zahlen?“ der Ärzteschaft für Ärzte und Patienten hin. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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