Studie: Neue Arzneimittel bringen kaum mehr

Neue, teure Arzneimittel gegen Krebs und andere schwere Krankheiten bringen den Patienten laut einer Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) in aller Regel keinen Durchbruch bei der Therapie.

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Die Preisspirale bei neuen Medikamenten dreht sich weiter: Hatten die Neuheiten des Vorjahres noch im Schnitt 670 Euro pro Packung gekostet, waren es nun 1418 Euro.

Der Mehrwert sei oft fraglich, geht aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Innovationsreport 2016 der Universität Bremen im Auftrag der TK hervor. Von den 23 neuen Medikamenten des Jahres 2013 gab es in 15 Fällen bereits zuvor andere Arzneitherapien mit oft demselben Wirkungsmechanismus.

Nur eines der untersuchten Präparate erreichte die Bestnote

Der TK-Report bewertet die Mittel mit Ampelfarben. Nur eines der untersuchten Präparate erreichte die grüne Bestnote. Neun Mittel bewertete der Report mit „gelb“, 13 nur mit „rot“. Es gebe also kaum echte Innovationen, kritisierten die Studienautoren. Zumindest durch einige der neuen Mittel seien aber Fortschritte erzielt worden, sagte der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Wolf-Dieter Ludwig.

Mehrkosten steigen beträchtlich

Neben der Frage, ob Patienten auch auf andere Mittel zurückgreifen können, wurde nach dem zusätzlichen Nutzen der neuen Mittel und den Mehrkosten gefragt. Die sind demnach beträchtlich: Hatten die Neuheiten des Vorjahres noch im Schnitt 670 Euro pro Packung gekostet, waren es nun 1418 Euro. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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