Ergo forciert Verkauf des Lebensversicherungsgeschäfts

Die Munich Re treibt einem Pressebericht zufolge den Verkauf des Geschäfts mit stillgelegten Lebensversicherungen der Töchter Victoria und Ergo Leben voran. Bereits Mitte November sollen erste unverbindliche Angebote für die über sechs Millionen Policen eingesammelt werden, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Kreise.

Noch vor gut einem Monat hatte Ergo-Chef Markus Rieß gesagt, dass es keinen Zeitplan gebe, bis wann Ergo über einen möglichen Verkauf entschieden werde.
Noch vor gut einem Monat hatte Ergo-Chef Markus Rieß gesagt, dass es keinen Zeitplan gebe, bis wann Ergo über einen möglichen Verkauf entschieden werde.

Auf der Grundlage der Offerten solle dann entschieden werden, ob man in konkrete Verkaufsverhandlungen treten werde. Eine Ergo-Sprecherin wollte das Vorgehen gegenüber der Zeitung nicht kommentieren.

Noch vor gut einem Monat hatte Ergo-Chef Markus Rieß gesagt, dass es keinen Zeitplan gebe, bis wann Ergo über einen möglichen Verkauf entschieden werde. Ein solcher sei auch nur eine Option. Dem „Handelsblatt“ zufolge will die Erstversicherungssparte der Munich Re aber noch in diesem Jahr eine Richtungsentscheidung treffen. Für potenzielle Käufer sei der Datenraum daher bereits geöffnet. Interessenten seien Finanzinvestoren und Spezial-Abwicklungsplattformen. Ein strategischer Investor sei nicht darunter.

Run-off-Markt gewinnt an Fahrt

Bei den Verträgen handelt sich um abgeschlossene klassische Lebensversicherungen, die sich wegen dauerhaft niedrigerer Zinsen für die Versicherer nicht mehr rentieren. Ergo hatte daher das Geschäft der Victoria Leben 2010 stillgelegt. Das heißt, dass keine neuen Geschäfte mehr abgeschlossen wurden und nur noch die bestehenden Verträge bedient werden. Ähnlich erging es den Kunden der Hamburg-Mannheimer. Erst ging die Marke 2009 in der Ergo Leben auf. Vergangenes Jahr wurde dann auch dort das Neugeschäft mit klassischen Lebensversicherung stillgelegt.

Ergo-Chef Rieß wollte die Bestände eigentlich selbst abwickeln, so das „Handelsblatt“. Inzwischen habe der sogenannte Run-off-Markt aber an Fahrt gewonnen. So denkt Generali Deutschland darüber nach, ob sie ihre Tochtergesellschaft Generali Leben mit vier Millionen Verträgen einem Dritten zur Abwicklung überlassen soll. Auch Axa Deutschland schließt einen solchen Schritt nicht aus. Branchenführer Allianz lehnt eine Abtrennung dagegen ab. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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