Individualisierte Versicherungstarife sind in, Übermittlung persönlicher Daten ist out

Die Möglichkeit, Versicherungstarife auf ihre speziellen Risiken zuschneiden zu lassen, sehen 58 Prozent der Deutschen als Vorteil. Bislang nutzt aber nur etwa jeder 25. Versicherte hierzulande einen Tarif, dessen Beitragshöhe er durch eigenes Handeln beeinflussen kann. Das ergan eine Umfrage des Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Softwareherstellers Adcubum und der Versicherungsforen Leipzig.

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Maßgeschneiderte Kundenlösungen sind im Segment Versicherungen mehr denn je gefragt.

Wer einen Neuwagen erwirbt, kann die Komponenten seines Fahrzeugs individuell wählen. Vergleichbare Produkt-Konfiguratoren gibt es auch für die Käufer von Fahrrädern oder Möbeln, und selbst Müslimischungen lassen sich nach Gusto kreieren. Auch im Versicherungsbereich sind maßgeschneiderte Tarife gefragt: 58 Prozent der Bundesbürger sprechen sich für individualisierte Versicherungsprodukte aus.

Baukastensysteme mit kleinen Produktbausteinen

„Die Umfrage zeigt, dass die Bundesbürger reif sind für Policen, die auf ihre Lebenssituation und ihre persönlichen Risiken abgestimmt sind. Sie interessieren sich vor allem für Baukastensysteme mit kleinen Produktbausteinen. Was beim Autokauf selbstverständlich ist, sollte auch in der Assekuranz Routine werden“, erläutert Michael Süß, Geschäftsführer der Adcubum Deutschland GmbH. „Die Freigabe von Verhaltensdaten zur Ermittlung individueller Tarife gewinnt ebenfalls an Bedeutung, wenngleich die Teilnehmer dies noch etwas skeptischer sehen.“

Nur Minderheit für Offenlegung von Verhaltensdetails

So möchten 31 Prozent der Befragten die Möglichkeit haben, eine Versicherung aus verschiedenen Bausteinen zusammenzustellen. Sie lehnen es jedoch ab, ihren Tarif über persönliche Informationen wie etwa Smart-Home-, Fahr- und Fitness-Daten zu individualisieren. Neun Prozent der Bundesbürger würden Verhaltensdetails preisgeben, um einen Versicherungsbeitrag zu zahlen, der ihrem Risiko entspricht, und 14 Prozent würden beide Varianten nutzen, wenn sie dafür ein besseres Angebot erhalten.

Das gilt jedoch nur theoretisch – bislang haben all diese Befragten keine Verträge abgeschlossen. Nur vier Prozent der Umfrageteilnehmer nutzen bereits einen Tarif, dessen Beitrag sie durch ihr Verhalten beeinflussen können. Ein Beispiel dafür sind die Telematik-Tarife in der Kfz-Versicherung, bei denen gutes Fahrverhalten belohnt wird.

„All-Risk-Versicherung“ sehr gefragt

Die Umfrage ergibt zudem, dass circa jeder vierte Bundesbürger anstelle seiner einzelnen Verträge im Kranken-, Lebens- und Sachbereich lieber eine Komplett-Versicherung, eine sogenannte „All-Risk-Versicherung“ hätte, mit der er sämtliche Dinge und Risiken absichern kann. Befragt nach der Preisbereitschaft, zeigt sich, dass geringere monatliche Beiträge und ein damit verbundener höherer Selbstbehalt von den Interessierten bevorzugt werden. (fm)

Foto: Shutterstock

 

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