Beratung: Nur jeder Dritte nutzt Versicherungsvertreter oder -makler

Mit durchschnittlich 62 Jahren gingen 2017 über 1,3 Millionen Menschen in Deutschland in den Ruhestand. Die aktuelle Lebenserwartung in Deutschland liegt bei knapp 81 Jahren. Das heißt, dass Rentner zurzeit in der Regel fast zwei Jahrzehnte von ihren Rentenauszahlungen leben, die bereits heute im Schnitt bei unter 1.000 € monatlich liegen. Welche Faktoren eine umfassende eigene Altersvorsorge begünstigen, untersucht zur Zeit das Kölner Marktforschungs- und Beratungsunternehmen MSR Consulting. 

Bei all den schlechten Nachrichten rund um die Rente ist es erfreulich, dass über 50% der 50-67jährigen sich auf ihre Zukunft und den damit einhergehenden Ruhestand freuen. Nur ein Fünftel der Befragten schaut besorgt in die Zukunft. Je näher der Ruhestand rückt, desto höher wird der Anteil der Optimisten und im Ruhestand blicken fast zwei Drittel der Befragten positiv in die Zukunft!

Jeder Dritte nutzt keine Möglichkeit zur privaten Altersvorsorge

Nachvollziehbar dabei ist, dass Zukunftsängste vor allem mit einem niedrigeren Einkommen und fehlender privater Vorsorge verbunden sind. Dies macht deutlich, wie wichtig eine rechtzeitige private Vorsorge und Lösungen für alle Einkommensgruppen sind, um Altersarmut zu verhindern.

Wie sieht es aber bei dem Viertel der Befragten aus, die angeben, sich keinerlei Gedanken über ihre Zukunft zu machen? Diese Gruppe unterscheidet sich grundlegend von den Optimisten und Pessimisten, denn ihr Anteil bleibt konstant, unabhängig davon, in wie vielen Jahren der Renteneintritt erwartet wird. Und: Der Zusammenhang zwischen Einkommen und Nutzung privater Altersvorsorge zeigt sich hier nicht.

Die Hälfte der Desinteressierten verfügt über mehr als 2.500€ Haushaltsnettoeinkommen monatlich. Trotzdem nutzen über 30% von ihnen keine private Altersvorsorge! Zusätzlich haben sich fast 40% dieser Gruppe zum Thema finanzielle Vorsorge weder informiert noch beraten lassen. Zum Vergleich: Bei Pessimisten und Optimisten liegt dieser Anteil bei nur ca. 15%. Was also hindert diese Gruppe der Desinteressierten daran, sich mit ihrer Zukunft zu beschäftigen und verleitet sie, die Augen vor einer möglichen Versorgungslücke zu verschließen?

Nur jeder Dritte möchte von Versicherungsvertretern oder -maklern beraten werden

Schon bei der Informationssuche zeigt sich: Wer sich nur informiert aber nicht beraten lässt, sucht weniger Informationen und sucht weniger konkret. Außerdem ist die Unzufriedenheit mit den gefundenen Informationen höher, als bei den Befragten, die sich außerdem noch beraten lassen. Mögliche Gründe dafür scheinen überfordernde, für Laien unverständliche oder zu allgemeine Informationen zu sein.

Die daraus resultierende Unsicherheit führt zu einer Hemmschwelle, die nur durch die aktive Ansprache eines Beraters durchbrochen werden kann. In punkto Beratung wünschen sich die Desinteressierten daher eine unabhängige Stelle, die verschiedene Optionen und individualisierte Angebote verständlich aufzeigen und erklären kann. Dementsprechend bevorzugen ca. 40% Hälfte der Befragten ein Gespräch bei einem Rentenberater oder bei der Beratungsstelle der deutschen Rentenversicherung. Knapp ein Drittel präferieren ein Gespräch mit einem Versicherungsvertreter oder -Makler.

 

Seite 2: Die Branche ist gefragt

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