Corona sorgt für steigendes Interesse an privater Altersvorsorge

Foto: Continentale
Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand der Continentale Krankenversicherung

Das Interesse der Bevölkerung an der privaten Altersvorsorge scheint durch die Corona-Pandemie gestiegen, insbesondere bei Geringverdienern und Menschen mit geringer formaler Bildung. Das zeigt eine aktuelle Studie der Continentale Versicherungen.

So sagt jeder dritte Geringverdiener, das Thema hätte an Bedeutung gewonnen. Bei Befragten mit Hauptschulabschluss ist es jeder Vierte.

Auch unabhängig von Corona ist der Bevölkerung Altersvorsorge wichtig: Insgesamt 52 Prozent würden für sie auf Konsum wie etwa Urlaube verzichten. Nach wie vor groß ist die Angst, im Alter den gewohnten Lebensstandard nicht halten zu können. 42 Prozent befürchten das. Bei der Art der bevorzugten Altersvorsorge haben Immobilien im Vergleich zum Vorjahr weiter an Bedeutung gewonnen.

Für die Studie wurden bundesweit repräsentativ 829 Personen zwischen 25 und 60 Jahren befragt.

Geringverdiener besonders sensibilisiert

„Die Corona-Pandemie hat ganz offenkundig noch einmal viele Menschen für das Thema Altersvorsorge sensibilisiert. Und zwar insbesondere diejenigen, die wegen ihrer geringen Einkommen besonders von Altersarmut bedroht sind“, so Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben im Continentale Versicherungsverbund.

Insgesamt sagen 14 Prozent der 25- bis 60-Jährigen, durch die Corona-Krise sei das Thema „private Altersvorsorge“ für sie wichtiger geworden. Bei 84 Prozent aller Befragten hat die Pandemie zu keiner Veränderung geführt, bei nur zwei Prozent hat es an Wichtigkeit verloren.

Die Hälfte ist bereit zum Konsumverzicht

Zum Konsumverzicht für die Altersvorsorge ist rund die Hälfte der Befragten bereit – 52 Prozent. 46 Prozent lehnen dies ab. Diese Werte entsprechen genau denen des Vorjahres.

Die Angst, im Alter den gewohnten Lebensstandard finanziell nicht halten zu können, ist im Vergleich zum Vorjahr auch in etwa gleich geblieben. 42 Prozent haben diese Befürchtung. 2019 waren es 46 Prozent. Besonders große Sorgen machen sich hier jüngere Befragte bis 39 Jahre (48 Prozent), Geringverdiener (60 Prozent) und Befragte mit einem niedrigen formalen Bildungsabschluss (53 Prozent).

Immobilien weiter an der Spitze

Die geeignetste Form der Altersvorsorge sind für die Befragten Immobilien. 87 Prozent machen diese Angabe, sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Andere Vorsorgeformen werden in etwa gleich häufig genannt (zwischen 50 und 60 Prozent). 60 Prozent der Befragten nennen die private Rentenversicherung, es folgen „Sparen“ und die private Pflegezusatzversicherung mit jeweils 52 Prozent.

Selbst die private Unfallversicherung wird von 50 Prozent für geeignet gehalten. Eine Veränderung im Vorjahresvergleich gab es lediglich beim „Sparen“. Diese Vorsorgeform hielten im Jahr 2019 noch 60 Prozent für geeignet, acht Prozent mehr als in diesem Jahr.

Großer Informationsbedarf in der Bevölkerung

„Diese Ergebnisse zeigen, dass es bei der privaten Altersvorsorge noch viel Aufklärungsbedarf gibt. Denn einige der genannten Vorsorgeformen mögen durchaus Sinn ergeben, aber nicht als Absicherung für den Lebensabend.

Wer glaubt, mit dem Sparbuch oder der privaten Unfallversicherung gegen Altersarmut vorgesorgt zu haben, der ist nicht gut informiert“, betont Hofmeier. „Denn nur eine Versicherung mit einer lebenslangen Rente sichert das Einkommen im Alter – unabhängig davon, wie alt man wird.“ (dr)

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