Orkane können so teuer werden wie Hurrikane

Winterliche Orkane wie der Sturm „Sabine“ können nach Angaben des Rückversicherers Munich Re trotz niedrigerer Windgeschwindigkeiten ähnlich hohe Schäden wie tropische Wirbelstürme anrichten. Denn das Schadensgebiet von Orkanen in Europa kann einen Durchmesser von mehr als 1.000 Kilometer erreichen. Das sagte Ernst Rauch, der Leiter der Geowissenschafts-Abteilung des Unternehmens.

In den Hochlagen des Taunus verursachte Sturmtief „Sabine“ größere Schäden, in den Höhenlagen des Taunus stürzten zahlreiche Bäume um. 

Große Stürme in Europa können demnach eine Ausdehnung vom Norden Großbritanniens bis über die Alpen im Süden und von der Atlantikküste bis nach Osteuropa erreichen. „Daher kann die Summe aller Einzelschäden ähnlich hoch sein wie bei Hurrikanen“, sagte Rauch. So verursachte der Wintersturm „Lothar“ 1999 in heutigen Preisen gesamtwirtschaftliche Schäden von 15,6 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro). „Für eine Schadenschätzung zum aktuellen Sturm ist es aber noch zu früh.“

Dabei kommen die Windgeschwindigkeiten europäischer Winterstürme bei weitem nicht an Hurrikane oder Taifune heran, die sich im Sommer im Atlantik und im Pazifik bilden. „Winterstürme haben oft Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke – mehr als 120 km/h -, haben aber nicht das Potenzial wie Wirbelstürme, die bis zu 300 km/h in Spitzenböen erreichen können“, sagte Rauch.

Laut Statistik treten Winterstürme in Europa nicht häufiger auf als in früheren Jahrzehnten: „Bei der Zahl der Winterstürme ist in den letzten Jahrzehnten kein signifikanter Trend festzustellen“, sagte Rauch dazu. Die Munich Re dokumentiert seit Jahrzehnten die durch Naturkatastrophen weltweit verursachten Schäden. (dpa-AFX)

Foto: Picture Alliance 

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