Leitzins bei Null und neue Tiefststände bei Überschussbeteiligungen: „Woher soll die Rendite kommen?“

Ebbe an den Kapitalmärkten: Die Zinsen können kaum noch tiefer sinken. Das hat Folgen für die Lebensversicherer und deren Kunden

Die Altersvorsorge ist eine langfristige Investition in die eigene Zukunft und ein wichtiger Faktor dabei ist die Rendite – doch woher soll sie kommen? Ein Umdenken und Umschwenken ist nötiger denn je. Ein Kommentar von Ellen Ludwig, Ascore Das Rating, Hamburg

Der Immobilienmarkt boomt und die Preise in guten Lagen haben sich in den letzten 10 Jahren beinahe verdoppelt. Die Zinsen für Kredite sind auf einem historischen Tiefstand, nicht selten liegen sie sogar unter 0 Prozent. Die Banken belohnen also diejenigen, die ihnen die Last „Geld“ abnehmen – alles ist besser als es liegen zu haben.

Beides sind eindeutige Indikatoren dafür, dass Geld oder Vermögen heute durch Sparen und Warten sich nicht vermehrt, sondern effektiv weniger wird. Auch die Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung ist vom stetig niedrigen Kapitalmarkt betroffen und so ist es kaum verwunderlich, dass die durchschnittliche Verzinsung der klassisch Anlagen der Lebens- und Rentenversicherungen wieder ein deutliches Stück tiefer gesunken ist: 2016 lag sie noch bei 2,82 Prozent, dann in den Folgejahren 2,50 Prozent – 2,39 Prozent – 2,39 Prozent – 2,25 Prozent – bis 2,07 Prozent für das Jahr 2021.

Die Zukunft der Altersvorsorge

Was heißt das für die Zukunft der Altersvorsorge? Wird (auch) hier Kapital durch das niedrige Zinsniveau vernichtet? Die Altersvorsorge ist eine langfristige Investition in die eigene Zukunft und ein wichtiger Faktor dabei ist die Rendite – doch woher soll sie kommen?

Längst bieten Lebensversicherer weit mehr als nur Tarife mit kapitalmarktabhängigen Zinsüberschüssen. Moderne fondsgebundene Altersvorsorgetarife nutzen die große Bandbreite des Kapitalmarkts und können so attraktive Renditen generieren.

Das Tarifangebot ist so vielfältig wie noch nie: Ganz ohne feste Garantien, mit flexibel wählbaren Garantien, mit gemangten Anlagekonzepten und einer großen Auswahl an Fonds und Indexpapieren. Mit Absicherungsstrategien wie zum Beispiel „Lock-In“-Mechanismen oder An- und Ablaufmanagements stehen Instrumente zur Gewinnsicherung zur Verfügung, die dem individuellen Sicherheitsbedürfnis des Kunden entgegenkommen.

Da die Anlagemöglichkeiten auf dem Kapitalmarkt komplex sind und eine langfristige Anlage Expertenwissen erfordert, muss sich der Kunde nicht, wie etwa bei seinem Aktiendepot, selbst um die Rendite seiner Altersvorsorge kümmern. Das erledigt der Versicherer. (Ellen Ludwig)

Foto: Shutterstock

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