Regierungsberater: Klimaschutz im Finanzmarkt kein Feigenblatt mehr

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Der Beirat schlug unter anderem vor, Erträge aus als nachhaltig bewerteten Anlagen bis zu einem Höchstbetrag von der Steuer zu befreien.

Der Beirat für Nachhaltige Finanzen erwartet nach der Vorlage seines Maßnahmenkataloges einen Schub für Themen wie Klima- und Umweltschutz in Deutschland. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass viele unserer Empfehlungen aufgegriffen werden", sagte der Deutschland-Chef der Alternativ-Bank Triodos, Georg Schürmann, der Deutschen Presse-Agentur. "Nachhaltigkeit ist ein Thema, das in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Keine Regierung kann sich dem entziehen."

Der sogenannte Sustainable-Finance-Beirat sollte im Auftrag der Bundesregierung Vorschläge zur Weiterentwicklung des Finanzmarktes in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung erarbeiten. Am Donnerstag hatte das Gremium aus 38 Vertretern aus Finanz- und Realwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft seinen Abschlussbericht mit 31 Handlungsempfehlungen vorgelegt.

Demnach soll zum Beispiel die staatliche Förderung neuer Riester-Verträge zur Altersvorsorge an ethische, soziale und ökologische Kriterien geknüpft werden. Der Beirat schlug zudem unter anderem vor, Erträge aus als nachhaltig bewerteten Anlagen bis zu einem Höchstbetrag von der Steuer zu befreien.

„Nur mit einem breiten Maßnahmenbündel hat Deutschland die Chance aufzuschließen und zu einem der führenden Finanzplätze für eine nachhaltige Wirtschaft zu werden“, sagte Beirats-Mitglied Schürmann. Er betonte: „Wir brauchen ein verbindliches Klassifizierungssystem, was nachhaltig ist und was nicht. Auch braune Anlagen müssen als solche auch erkennbar gemacht werden.“ (dpa-AFX)

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