Rezept zum Versichern

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Foodtrucks, das Upgrade der Imbisswagen, sind derzeit eine angesagte Geschäftsidee. Sie ersetzen Kantinen oder geschlossene Gaststätten und schaffen nicht selten Foodtrends, ob mit internationaler Küche oder aus Omas Rezeptbibel. Die optimale Absicherung eines Foodtrucks ist allerdings kein einfaches Rezept. Es bedarf verschiedenster Zutaten.

Zunächst braucht es eine Haftpflichtversicherung für das Fahrzeug an sich. Die Einstufung erfolgt je nach Art des Trucks als Anhänger oder LKW mit Sonderaufbau. Im Sonderaufbau sollten vor allem auch die festverbauten Bestandteile der Ausstattung berücksichtigt werden. Bei der Kaskoversicherung ist für eine komplette Abdeckung Vollkasko erforderlich. Auch wichtig ist eine Unfallversicherung, die im Falle von Invalidität leistet. 

Was bei Diebstahl oder Totalschaden passieren soll

Wer seinen Truck finanziert oder geleast hat, muss sich Gedanken machen, was bei Diebstahl oder Totalschaden passieren soll. Hier gibt es die Möglichkeit, die Lücke zwischen dem Wiederbeschaffungswert und dem Abrechnungsbetrag gemäß Leasingvertrag zu versichern. Der entsprechende Betrag wird dann erstattet. Der Fachbegriff dafür lautet GAP-Deckung.

Welche Absicherung noch gebraucht wird

Ebenfalls relevant ist eine Inventarversicherung, auch Sachversicherung genannt. Sie leistet, wenn Waren beziehungsweise Vorräte oder die Betriebseinrichtung im Foodtruck und mitversicherten Lagern durch äußere Einwirkungen wie Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel oder Einbruchsdiebstahl beschädigt oder zerstört werden. Weitere Punkte, die nach Möglichkeit abgedeckt sein sollten, sind Betriebsunterbrechung, Betriebsschließung aufgrund von Seuchengefahr, gegebenenfalls eine Kühlgutversicherung, eine Transportmittelunfalldeckung und je nach Kassensystem auch eine Absicherung der mobilen Elektronik. Angemerkt sei, dass die Betriebsschließung derzeit nicht bei allen Versicherern abgeschlossen werden kann.

Eine weitere wichtige Basiszutat ist die Betriebshaftpflicht. Sie leistet, wenn es beispielsweise zu Personen-, Sach- oder Vermögensschäden kommt, die durch den Betrieb des Foodtrucks entstanden sind.  Oder wenn es gilt, unberechtigte Ansprüche abzuwehren.

Reichlich Konfliktpotenzial

Foodtrucks agieren mitten im prallen Leben. Sie sind ständig im Straßenverkehr unterwegs, haben Personal und verschiedenste Kunden. Konfliktpotenzial ist also reichlich vorhanden. Daher empfiehlt sich auch noch eine Rechtsschutzversicherung, die dem Betreiber im Streitfall rechtliche Unterstützung leisten kann.

Und zum Abschmecken empfehlen Experten noch eine Cyberversicherung. Diese kann dann nützlich werden, wenn der Betreiber des Foodtrucks Online-Bestellungen oder Zahlungen via Internet anbietet. Oder wenn Kundendaten gespeichert werden.

Die Zutatenliste ist also sehr umfangreich. Schmackhaft wird die Essenz, wenn der Vermittler das Risiko des jeweiligen Trucks genau abwägt. Braucht es alles oder genügt eine Foodtruck-Versicherung als Fertiggericht? In jedem Fall:  Guten Appetit!          

Autorin Silvia Fischer ist Diplom-Betriebswirtin und Journalistin (FJS)

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