Software macht Finanzberatung mobil

Die Finanzberatungssoftware von gut jedem dritten Anbieter kann bereits auf allen vier Plattformen wie Tablet-PC, Smartphone, Internetbrowser und Notebook genutzt werden, das ergab eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting. Bisher lag der Schwerpunkt demnach noch bei Notebooks.

 

Mittlerweile investieren die Hersteller verstärkt in mobile Lösungen für Tablet-PC und Smartphone, so die Studie „Softwarelösungen für die Finanzberatung“, für die 14 Hersteller befragt wurden, die gut 75 Prozent des Marktes abdecken.

 „Mit Web-Apps kann die Finanzberatung künftig auch beim Kunden oder am Rande einer Veranstaltung stattfinden“, sagt Florian Diebold, Banking-Experte von Steria Mummert Consulting.

Die Anbieter nutzen laut der Umfrage vermehrt diese für Tablet-PC und Smartphone optimierten Websites, bei denen HTML-Seiten in Teilen lokal auf dem mobilen Endgerät abgelegt werden. Alle bereits verfügbaren Kundenangaben oder Informationen zu vorgeschlagenen Produktlösungen sind bei der Finanzberatung mobil verfügbar und lassen sich bereits überwiegend mit Grafiken und Diagrammen verdeutlichen, so Diebold weiter.

Kunden informieren sich selbständig

Rund 80 Prozent der Kunden informieren sich vor einem tatsächlichen Kauf online über ein neues Produkt – egal, ob es sich um Konsumartikel oder Finanzprodukte handelt, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von Steria Mummert Consulting. Dem Online-Informationsbedürfnis der Kunden müsse man auch in der Finanzberatung künftig Rechnung tragen, ansonsten würden Kunden abwandern, so die Studienautoren.

Zwei der befragten Hersteller bieten schon jetzt die Nutzung der Finanzberatungssoftware in allen Anwendungsfeldern auch für den Endkunden an, so die Studie. Bis auf einen Anbieter, der seine Software ausschließlich für den Berater zugänglich macht, haben demnach alle Hersteller zumindest Teile für den Endkunden aufbereitet.

Am häufigsten trifft dies auf das Anwendungsfeld „Vermögensaufbau“ zu. Doch auch der „Kurz-Check“ könne bei sechs Anbietern vom Endkunden durchgeführt werden. Mit diesem Tool kann der Kunde demnach innerhalb kürzester Zeit seine Bedürfnisse über mehrere Themenfelder von Altersvorsorge bis Immobilienwunsch identifizieren.

 Finanzberatungssoftware zur Altersvorsorge

Bereits 80 Prozent der Anbieter von Finanzberatungssoftware unterbreiten automatisch Lösungsvorschläge zur Schließung von Versorgungslücken. „Software kann eine wertvolle Hilfestellung in der Finanzberatung sein“, sagt Banking-Experte Diebold. Gerade bei der Altersvorsorge sei es aber notwendig, den Kunden nicht nur isoliert, sondern als Haushaltseinheit betrachten zu können. Dies unterstützen demnach bereits alle untersuchten Softwarelösungen zur Altersvorsorge.

Zehn von 14 Anbietern von Finanzberatungssoftware berücksichtigen der Studie zufolge für die Berechnung der zu erwartenden Lücke im Ruhestand alle Vorsorgekomponenten von betrieblicher, gesetzlicher und privater Altersvorsorge, vorhandenem Vermögen sowie künftigen Vermögenszuflüssen. Unter Letzteren können zum Beispiel Schenkungen, Rürup-Rente oder Einkommen aus Vermietung mit erfasst werden. Zwei Anbieter sind laut der Studie gerade dabei, Lösungen für Vermögenszuflüsse aus Erbschaft oder Immobilienverkauf zu entwickeln. (jb)

 

Foto: Shutterstock

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