GAM: Perlensuche in China

Auf dem chinesischen Aktienmarkt stehen die Zeichen auf Stock Picking. Nach Einschätzung der Schweizer Fondsgesellschaft GAM werden die Kennzahlen eines Unternehmens in Zukunft wieder eine größere Rolle spielen.

Touristenattraktion Yuyuan Garden in Shanghai.

„Die Beta-getriebene Rally, die wir seit dem vierten Quartal vergangenen Jahres erlebt haben, hat im März ein Ende gefunden. Hintergrund ist, dass der zukünftig langsamere, aber nachhaltigere Wachstumskurs Chinas beginnt, sich in den Unternehmensergebnissen bemerkbar zu machen“, erläutert Kevin Chan, der die Asien- und China-Fonds von GAM zusammen mit Michael Lai verwaltet.

Künftig mehr Kursunterschiede

Besonders Firmen, die zuvor bei Investoren hoch im Kurs standen, etwa aus dem Finanz- und Telekommunikationssektor sowie einige Energietitel, hätten zuletzt enttäuschende Gewinnzahlen vorgelegt. Insgesamt seien die Erwartungen an das Gewinnwachstum im MSCI China Index für 2015 auf fünf Prozent zurückgeschraubt worden.

„Die Kursentwicklung der einzelnen Titel dürfte nun wieder stärker divergieren. Für Investoren wird die Einzeltitelauswahl daher wichtiger, und es gilt, anhand der Fundamentaldaten zu differenzieren“, erwartet Chan.

Aufwärtspotenzial sieht der Fondsmanager vor allem bei Technologietiteln, etwa aus dem Online-Handel: „Dieser Bereich hat bereits in den vergangenen Wochen gut abgeschnitten und im Vergleich das höchste Gewinnwachstum verzeichnet“, sagt er. Auch im Immobiliensektor gebe es Chancen, wobei Investoren zwischen den Sub-Sektoren differenzieren müssten. Privaten Immobilienentwicklern falle es zusehends schwerer, Finanzierungen für ihre Projekte zu finden.

„Dagegen erhalten die Unternehmen in Staatshand weiter Bankkredite und sind in der Lage, sich über Anleihen zu relativ niedrigen Zinsen Geld zu beschaffen“, so Chan. (mr)

Foto: Shutterstock

 

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