Techniker Krankenkasse heizt GKV-Wettbewerb an

Obwohl der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nach Schätzungen der Barmer GEK mindestens 6,5 Milliarden Euro an Einnahmen fehlen werden, wirbt die Techniker Krankenkasse (TK) mit einem Wechsel-Bonus: Demnach soll jedes Neumitglied 80 Euro erhalten.

Dr. Christoph Straub, Barmer GEK

Wer ab Mai bis zum Jahresende beitragszahlendes Mitglied ist, soll die „Dividende“ erhalten. Man beteilige damit die Kunden an der guten Finanzsituation der Kasse, heißt es in einer TK-Mitteilung. Demzufolge müssen Neumitglieder ihre bisherige Kasse bis Ende Februar gekündigt haben, damit Anfang Mai die TK-Mitgliedschaft beginnen kann.

47.000 neue TK-Versicherte

Die Techniker Krankenkasse ist mit 8,3 Millionen versicherten Menschen die zweitgrößte Krankenkasse Deutschlands – und sie wird immer größer: Allein für den Monat Januar vermeldet das Unternehmen einen Reinzugang von rund 47.000 Versicherten. Dies sei ein weit überdurchschnittliches Wachstum, so die TK.

Barmer GEK warnt vor Kürzungen

Während die Techniker Krankenkasse mit großem Selbstbewusstsein auftritt, warnt man bei der größten Krankenkasse Deutschlands vor einer Destabilisierung der GKV-Finanzen. So findet Barmer GEK-Chef Dr. Christoph Straub deutliche Wort für Überlegungen der Bundesregierung, den Steuerzuschuss für den Gesundheitsfonds im nächsten Jahr außerplanmäßig um weitere zwei Milliarden Euro zu kürzen: „Die Gedankenspiele der Bundesregierung sind ein Beispiel für die Unzuverlässigkeit politischer Zusagen zur stabilen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung.“

Kassen auf Steuerzuschüsse angewiesen

Die Krankenkassen seien kurz- und mittelfristig auf die von der Politik zugesagten Steuerzuschüsse angewiesen, so der Barmer-Manager. Mit der Streichung der Praxisgebühr und den ohnehin schon beschlossenen Absenkungen des Steuerzuschusses fehlten der GKV in diesem und im nächsten Jahr bereits rund 6,5 Milliarden Euro.

„Der Gesundheitsfonds ist zentraler Bestandteil zur Sicherstellung einer hochwertigen Gesundheitsversorgung. Er muss planungssicher sein und eignet sich deshalb nicht zum kurzfristigen Stopfen von Haushaltslöchern“, betont Straub und verweist zudem „auf die sich eintrübenden Konjunkturaussichten, bereits festgelegte Mehrausgaben für Ärzte- und Apothekerhonorare sowie auf das bevorstehende Auslaufen der Spargesetze im Klinik- und Arzneimittelbereich“. (lk)

Foto: Barmer GEK

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