Honorarberatung: Bei Deutschen überwiegt die Skepsis

Viele Deutsche räumen der Honorarberatung gute Chancen im Versicherungsmarkt ein. Gleichwohl würden die Versicherten dem Modell „nicht ohne Skepsis“ begegnen, teilt das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov auf Basis einer Umfrage mit.

Oliver Gaedeke, YouGov: „Die Bepreisung nur im Falle eines Versicherungsabschlusses über die Provisionen wird von vielen Kunden als angemessener Preis für die erfolgreiche Dienstleistung angesehen.“

Jeder dritte (33 Prozent) Bundesbürger ist der Ansicht, dass Kunden in den nächsten fünf Jahren „für eine gute Versicherungsberatung auch Geld bezahlen“ werden. Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten tendieren hingegen eher zu der Aussage, dass „Versicherungsberatung weiter kostenlos sein wird und erst beim Vertragsabschluss Gebühren anfallen“.

YouGov: „Versteckte“ Bepreisung ist Deutschen deutlich vertrauter

Das bekannte Beratungsmodell der „versteckten“ Bepreisung sei den Versicherungsnehmern „deutlich vertrauter und angenehmer als die Honorarberatung“, teilen die Marktforscher zur Begründung mit. So würden die Honorarberatungskosten für Kunden neue Fragen aufwerfen – etwa, ab wann sich die Beratung lohne und wann darauf verzichtet werden könne.

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„Bezahlen für Beratung ohne Kauf branchenübergreifend ungewohnt“

„Die Bepreisung nur im Falle eines Versicherungsabschlusses über die Provisionen wird von vielen Kunden als angemessener Preis für die erfolgreiche Dienstleistung angesehen“, sagt Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei YouGov. „Für eine Beratung ohne konkreten Kauf zu zahlen, ist tatsächlich branchenübergreifend ungewohnt“, so Gaedeke.

„Ein Grund für diese gutmütige Einstellung der Versicherungskunden ist sicherlich auch darin zu sehen“, fährt der YouGov-Experte fort, „dass das Vertrauen in die Versicherungsgesellschaften seit 2004 um zehn Prozentpunkte auf insgesamt 79 Prozent gestiegen ist.“ (lk)

Foto: YouGov

 

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