Vermögensverwaltung für Jedermann

Flexible Fonds sollen das Vermögen ihrer Anleger sicher und gewinnbringend verwalten. Für Berater sind sie ein interessantes Konzept, da die haftungsrechtlichen Folgen einer vom ihm vorgenommenen Asset-Allokation immer mehr in den vertrieblichen Vordergrund rücken. Auch der Vormarsch fondsgebundener Lebensversicherungen kommt vermögensverwaltenden Ansätzen entgegen.

Luca Pesarini, Ethenea, empfiehlt insbesondere privaten Investoren gemischte
vermögensverwaltende Fonds: „Mit Renten allein werden Anleger nicht mehr reich.“

Das Angebot an Investmentfonds, die eine Vermögensverwaltung im Fondsmantel darstellen wollen, steigt rasant. Die Fondsvertriebsplattform MMD Multi Manager mit Sitz in Arnsberg listet aktuell nicht weniger als 1.500 Offerten von mehr 500 Vermögensverwaltern auf.

Der Volumenanteil gemischter Portfolios – diese investieren in unterschiedliche Asset-Klassen, zuvorderst in Aktien und Renten, und machen mit Abstand das Gros vermögensverwaltender Fonds aus – stieg in den zurückliegenden 15 Jahren von fünf Prozent auf knapp ein Viertel des gesamten Fondsmarkts.

Die Zahl der Angebote hat sich im gleichen Zeitraum verzehnfacht und liegt aktuell bei rund 2.400. Nur knapp 20 Prozent der Fonds mit dem Anspruch einer integrierten Vermögensverwaltung entfallen auf Portfolios, die in nur eine Anlageklasse investieren können. Zwei Drittel davon setzen auf Aktien, der Rest auf Anleihen.

Asset-Allokation im Fondsmantel

„Fonds mit delegierter Asset-Allokation nehmen einen immer größeren Stellenwert ein. Berater konzentrieren sich wieder auf Ihre Kernkompetenz, das Relationship-Management“, lautet die Schlussfolgerung der MMD-Experten.

Tendenz wohl weiter steigend, da auch die haftungsrechtlichen Folgen einer vom Berater vorgenommenen Asset-Allokation inzwischen immer mehr in den vertrieblichen Vordergrund rücken. Der diesjährige Verlauf an den Kapitalmärkten spricht bislang ebenfalls dafür, das Verteilen des Vermögens Profianlegern zu überlassen.

Baisse auf den Aktienmärkten

Entgegen allen Umfragen ging es mit den Siegern des Jahres 2013 – den Aktienmärkten der industrialisierten Welt – zu Beginn dieses Jahres erst einmal bergab. Auch im Sommer 2011 mussten Anleger auf breiter Börsenfront einen unerwartet tiefen Absacker hinnehmen.

„Die vergangenen zehn Jahre haben Anlegern gezeigt, dass eine naive Mischung klassischer Investmentfonds in einem Marktumfeld, das von starker Verunsicherung und hoher Volatilität geprägt ist, keine befriedigenden Ergebnisse mehr erzielt. An diesem Punkt setzen vermögensverwaltende Fonds an. Sie vereinen hohe Managerexpertise und aktive Allokation des Portfolios“, urteilt MMD-Geschäftsführer Norbert Neunhoeffer.

Fähigkeit zur Verlustbegrenzung

Und führt aus: „Gerade in turbulenten Marktphasen haben sie in der Vergangenheit ihre Fähigkeit zur Verlustbegrenzung unter Beweis gestellt. Dies zeigt insbesondere eine Analyse der elf Börsentage vom 26. Juli bis zum 10. August des Jahres 2011, in denen der deutsche Aktienindex fast ein Viertel seines Wertes verlor. Auch andere Aktienindizes mussten in diesem Zeitraum deutliche Verluste hinnehmen. Die Einbußen vermögensverwaltender Fonds waren dagegen vergleichsweise moderat.“

Seite zwei: Top-Fonds managen mehr als 10 Milliarden Euro

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