Start von Vitality: Generali belohnt Sport mit Preisnachlass

Kritisch sehen Verbraucherschützer auch die Frage des Datenschutzes. Bei dem Generali-Bonusprogramm wird zunächst der Gesundheitszustand des Versicherten ermittelt. Anschließend sammelt er mit Joggen oder dem Kauf von Bio-Rüben Punkte fürs Rabatt-Konto. Die Daten werden per Fitness-Armband oder Kassencomputer gleich an eine Generali-Tochter übermittelt. „Uns einfach eine Zahl angeben, reicht nicht“, sagte Managerin Astrid Koida. Jeder Kunde entscheide selbst, welche Daten er übermitteln wolle.

Ausweitung auf Krankenversicherung möglich

Generali kassiert in Deutschland von 13,5 Millionen Kunden 17,8 Milliarden Euro an Beiträgen und ist nach der Allianz bei Lebensversicherungen die Nummer zwei in Deutschland. Vorstandschef Liverani sagte: „Mittelfristig wird das ein Standard im Markt werden, und wir als Vorreiter werden einen Riesen-Wettbewerbsvorteil haben.“ Wie viele Kunden er mit dem neuen Angebot erhofft, wollte er nicht sagen.

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Bei dem Bonusprogramm arbeitet Generali mit dem Unternehmen Discovery zusammen, das in Südafrika, den USA und Großbritannien mit Versicherungen zusammenarbeitet. Dort habe man sehr gute Erfahrungen gemacht, die Kunden lebten gesünder, die Sterblichkeit sei gesunken, sagte Discovery-Manager David Strauss. Liverani sagte, Generali erwäge, Ähnliches auch bei der Krankenversicherung einzuführen.

Die Konkurrenz wartet noch ab

Die Konkurrenz wartet noch ab. „Wir tracken nicht digital und quasi rund um die Uhr die Aktivitäten unserer Kunden“, sagte eine Sprecherin der Allianz dem „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe). Eine Ego-Sprecherin sagte: „Wir planen derzeit keine Tarife, in denen die Beiträge von Informationen aus beim Kunden erfassten Fitness- und Lifestyledaten abhängen.“

Die Allianz und andere Versicherungen bieten aber Telematik-Tarife an, bei denen sich die Fahrweise auf die Prämie auswirkt. Geschwindigkeit, Brems-, Beschleunigungs- und Lenkverhalten werden erfasst, vorsichtiges Fahren wird belohnt. Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern sagte: „Der Kunde zahlt mit seinen Daten, um ein paar Euro zu sparen.“ (dpa-AFX)

Foto: Generali

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