Immobilienfonds: Keine Blase in Sicht

Zumal die Nachfrage weiter steigen wird. Dafür wird auch die hohe Zahl an Flüchtlingen sorgen, die in den vergangenen Monaten nach Deutschland gekommen sind. Allein im letzten Jahr gelangten rund 900.000 Flüchtlinge nach Deutschland, um hier Asyl zu beantragen. Eine Studie von Quantum Immobilen prognostiziert, dass rund 1,1 Millionen der 2015 und 2016 ankommenden Flüchtlinge als Asylberechtigte mittel- bis langfristig in Deutschland bleiben und so voraussichtlich für einen zusätzlichen jährlichen Bedarf von rund 185.000 Wohneinheiten sorgen werden.

Die Wohnungsnachfrage werde sich dabei auf die Metropolen und Großstädte konzentrieren, die bereits heute als angespannte Wohnungsmärkte gelten. Eine Einschätzung, die Wolfgang Dippold teilt, geschäftsführender Gesellschafter der Project Investment Gruppe: „Schwerpunktmäßig wird sich die erhöhte Nachfrage durch Einwanderung in den großen Metropolen abbilden, in ländlichen Regionen rechnen wir mit sehr geringen Auswirkungen.“

Regional begrenzte Konsolidierungen

Ein wichtiges Argument, das ebenfalls gegen die Gefahr einer Blasenbildung spricht, sind die Banken, die sich nicht erst seit der neuen, die Finanzierung nochmals erschwerenden Wohnimmobilienkreditrichtlinie restriktiv verhalten. „Es gibt keine gefährliche Ausweitung des Kreditvolumens, die Voraussetzung für eine breite Blasenbildung ist. Sicherlich gibt es einige teure Standorte, die mit Konsolidierung oder sogar mit Korrekturen rechnen müssen. Gerade private Direktanleger können da ohne profunde Marktkenntnis durchaus Fehler machen. Dies bleiben aber regional begrenzte Konsolidierungen ohne flächendeckende Auswirkungen, die eine Blase kennzeichnen“, so Auzinger.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch das Trendbarometer der Berlin Hyp: Die Anzahl der Immobilienexperten, die vor dem Platzen einer Immobilienblase warnen, hat demnach abgenommen. Waren es im zweiten Halbjahr 2015 noch 51 Prozent der Umfrageteilnehmer, die die Existenz einer Immobilienblase bejahten, so sind es aktuell lediglich 42 Prozent. Überhitzungstendenzen seien zwar durchaus spürbar, von einer Blase könne jedoch nicht die Rede sein. Auzinger formuliert es noch etwas plakativer: „Von wenigen Ausnahmen abgesehen, gibt es nichts, was mit volkswirtschaftlicher Auswirkung platzen könnte.“ (kb)

[article_line]

Foto: ZBI

Lesen Sie den vollständigen Artikel im aktuellen Cash.-Magazin 09/2016.

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments