Digitalisierung in der Versicherungsbranche

„Wenn wir sehen, dass ein Produkt funktioniert, bauen wir es bei Nexible oder bei Ergo nach und übertragen die bestehenden Verträge an eine der beiden Gesellschaften“, so Klein weiter gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Mit diesem Konzept minimiert Ergo das Risiko für mögliche Verluste und eine schlechte Kundenwahrnehmung durch fragwürdige Angebote.

Digitalisierung in der Versicherungsbranche

Im Gegensatz zu Ergos Kfz-Versicherer Nexible, arbeitet die Onlineplattform nicht völlig digital. „Das Konzept ist, dass die Prozesse völlig anders ablaufen und viele Schritte bewusst manuell passieren“, erklärt Klein auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung. Somit ist es möglich mehr neue Produkte in weniger Zeit zu testen, als bei vergleichbaren Konzerngesellschaften. Pro Angebot sollen in der Testphase nicht mehr als 1000 Verträge angeboten werden.

Um die online-affine Generation Y zu erreichen, testet Ergo aktuell eine Kombipolice. „Damit ist ein junger, urbaner Mensch rundum abgesichert“, sagte Klein. Die Police beinhaltet eine Haftpflicht- und Unfalldeckung sowie die Absicherung von Reiserisiken. Außerdem kommt eine Extra-Absicherung für Lieblingsgegenstände und eine private Cyberversicherung hinzu.

„Wertschaffende digitale Geschäftsmodelle aufbauen“

Auch die W&W hat mit der Gründung eines Joint Ventures mit etventure einen Meilenstein in der digitalen Versicherungsbranche geschaffen. Die Policen zielen hierbei hauptsächlich auf Vermögensbildung, Wohneigentum, finanzielle Absicherung und Risikoschutz ab.

Philipp Herrmann, Gründer und Geschäftsführer von etventure, erklärt bei der Eröffnungsfeier in Berlin: „etventure setzt digitales Neugeschäft für Unternehmen um. Dabei ist uns wichtig, hoch unternehmerisch und agil handeln zu können, um auf Basis der bestehenden Kompetenzen und Assets unserer Unternehmenspartner wertschaffende digitale Geschäftsmodelle aufbauen zu können. Mit dem nun entstehenden Joint Venture werden dafür ideale Voraussetzungen geschaffen und wir freuen uns sehr, dass die Erfolge der in den vergangenen Monaten als Projekt gestarteten Aktivitäten nun im Rahmen der W&W Digital GmbH zielführend ausgebaut werden.“

Design Thinking: Warum Unternehmen darauf setzen

etventure versucht durch zeiteffiziente Entwicklungsprozesse mithilfe der Methode des Design Thinkings, kundenorientierte Lösungen zu entwickeln. Dabei setzen sie im Anschluss von Kundenbefragungen zunächst auf Minimum Viable Products (MVP). Hierunter sind Angebote zu verstehen, die eine Basis anbieten. Ergänzungen werden mithilfe des dann folgenden Feedbacks quasi gemeinsam mit dem Kunden entwickelt.

Ziel dabei ist es längst nicht nur, mithilfe der schnellen Produktentwicklung Kosten zu sparen. Im Fokus steht die Absicht, Produkte zu entwickeln, die Kunden wirklich nachfragen. Somit kann das Marktpotenzial ebenso wie der Bedarf erkannt und die Produktentwicklung ebenso wie die damit Strategie auf die erfolgsversprechenden Maßnahmen ausgerichtet werden.

Carolin Kröger, Principal bei etventure Corporate Innovation sieht in dem modernen, kreativen Vorgehen eine Chance, um Kunden besser verstehen zu lernen. „Und dann kamen wir, und haben gesagt, wir wollen Geschwindigkeit, wir müssen agil sein. Wir müssen Fehler machen, denn nur aus Fehlern lernen wir.“

 

Foto: Shutterstock

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