Umsatz am deutschen Immobilienmarkt erstmals auf mehr als eine Viertelbillion Euro gestiegen

„In 2018 ist der Flächenumsatz mit Grundstücken für den Geschosswohnungsbau in der bayrischen Landeshauptstadt auf rund 10 ha und damit auf den geringsten Wert der vergangenen 20 Jahre gesunken. In den Jahren vor 2018 standen jährlich zwischen 30 und 40 ha für den Bau von Geschosswohnungen zur Verfügung“, so Wunsch weiter.

Leipzig, Stuttgart und Berlin verzeichnen sinkende Flächenumsätze

Gegenüber dem Jahr 2017 verringerte sich der Flächenumsatz in München um 65,5 %, die Preise sind binnen Jahresfrist über alle Wohnlagen um 8,0 % gestiegen – ausgehend von einem bereits sehr hohen Niveau.

„In 2018 wurden voll erschlossene Baugrundstücke für den Geschosswohnungsbau in durchschnittlichen Münchner Lagen im Schnitt für 3.000 Euro/m2 veräußert, in guten zentralen Lagen für rund 6.400 Euro/m2 – jeweils ohne Berücksichtigung von Innenstadtlagen“, erläutert GEWOS-Experte Sebastian Wunsch.

Auch in Leipzig (-42,4 %), Stuttgart (-33,3 %) und Berlin (-26,7 %) sind die Flächenumsätze in 2018 deutlich gesunken. In Hamburg legte der Geldumsatz mit Bauland für den Geschosswohnungsbau um 26,2 % zu und das trotz des ebenfalls rückläufigen Flächenumsatzes ( 11,8 %). Verantwortlich hierfür waren steigende Kauffallzahlen bei Flächen auf denen frei finanzierter Mietwohnungsbau entstehen soll. Über alle Lagen verteuerten sich Geschosswohnungsbauplätze in der Hansestadt in 2018 um 20 %.

„Transaktionszahlen stimmen wenig optimistisch für Wohnungsbau“

„Die Transaktionszahlen des vergangenen Jahres stimmen wenig optimistisch für den deutschen Wohnungsbau der kommenden Jahre – in den größten deutschen Städten ist der Handel mit Geschosswohnbaugrundstücken in 2018 quasi zum Erliegen gekommen“, kommentiert Sebastian Wunsch.

Die Ausweisung von Bauland ist ein langwieriger Prozess, viele Empfehlungen zu einer schnelleren Aktivierung vorhandener Flächenkontingente hat erst kürzlich die von der Bundesregierung eingesetzte Baulandkommission vorgelegt, diese gilt es nun schnellstmöglich umzusetzen.

„Abkehr von Höchstpreisvergabe ist überfällig“

„Dass Planungs- und Genehmigungskapazitäten in den Bauämtern vielfach knapp sind, ist bereits seit Jahren bekannt. Wichtig ist nun, dass die Kommunen finanzielle Unterstützung erhalten, um den personellen Aufwuchs zu bewältigen“, sagt Sebastian Wunsch.

„Längst überfällig ist zudem die Abkehr von der Höchstpreisvergabe, die Konzeptqualität muss darüber entscheiden, wer letztlich den Zuschlag für ein Grundstück erhält. Außerdem braucht es mehr interkommunale Zusammenarbeit – die Metropolkerne allein werden es nicht schaffen. Um zu einer raschen Ausweitung der Bautätigkeit zu kommen und die Preisanstiege im Zaun zu halten, müssen alle regionalen Akteure zielgerichtet zusammenarbeiten“, so GEWOS-Experte Wunsch weiter.

Prognose: Erneute Umsatzzuwächse infolge weiter steigender Preise in 2019

Auf Basis aktueller Transaktionszahlen aus dem ersten Halbjahr 2019, erwartet GEWOS, dass der Geldumsatz am deutschen Immobilienmarkt bis zum Jahresende auf rund 267,0 Mrd. steigt (+3,1 % gegenüber 2018). „Die Nachfrage – speziell nach Wohnimmobilien – ist trotz der konjunkturellen Eintrübung weiterhin hoch. Stützend wirkt hier das historisch niedrige Zinsniveau und die weiterhin gute Arbeitsmarktlage.

 

Seite 5: Was nun erwartet wird

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