Stuttgarter: „Im Maklergeschäft vom Markt differenzieren“

Aber nicht nur die Nachfrage nach klassischen Rentenversicherungen sei aufgrund der hohen Gesamtverzinsung hoch. Auch das 2011 in den Markt eingeführte Hybridprodukt „Performance-Safe“ sei ein voller Erfolg und trage zum guten Ergebnis bei: Nach Start im April 2011 entfallen über zehn Prozent des Neugeschäfts auf diese Produktreihe, das Geschäftsvolumen lag in den ersten acht Monaten bei 120 Millionen Euro.

Überdurchschnittlich entwickeln sich nach den vorläufigen Unternehmensangaben auch die betriebliche Altersvorsorge (bAV) und die Unfallversicherung. Bei den Unfallprodukten schlage sich die durch eine Überarbeitung zu Jahresanfang 2011 erhöhte Attraktivität in einer Neugeschäftssteigerung von rund 42 Prozent nieder. Die bAV-Produktion konnte demnach sogar um 125 Prozent auf rund 283 Millionen Euro ausgebaut werden. „In der bAV haben wir einen Riesenschritt gemacht“, so Karsten. Die betriebliche Altersvorsorge bleibe auch in diesem Jahr ein Vertriebsschwerpunkt, die ersten zwei Monate des Jahres seien bereits gut angelaufen. Abgesehen von der klassischen Lebensversicherung sei man in allen Sparten im Neugeschäft gewachsen.

„Gut gerüstet für Solvency II“

Kritische Töne schlägt der Stuttgarter-Chef an, wenn die neuen Eigenkapital- und Aufsichtsregeln Solvency II zur Sprache kommen: Das politische Vorhaben sei zwar „per se nicht schlecht“, doch insbesondere an der Säule II reibt sich Karsten. Diese betrifft das Risikomanagement und stellt vor allem qualitative Anforderungen. Er frage sich manchmal schon, so Karsten, ob man mit der Schaffung der vielen unabhängigen Einheiten und Sonderbeauftragten im Unternehmen nicht vor allem der Bürokratie in die Hände spiele. Gleichwohl sei man für Solvency II gut gerüstet: Trotz der weiterhin unsicheren Situation an den Finanzmärkten bleibe die Solvabilitätsquote der Stuttgarter stabil bei 254,8 Prozent, berichtet Karsten. Die Reservequote steigt von 7,5 Prozent in 2011 auf 8,1 Prozent, die Eigenkapitalquote wächst um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. „Alles was wir haben, führen wir dem Eigenkapital zu“, fasst Karsten zusammen. Dieses beträgt Ende 2011 rund 100 Millionen Euro (2010: 94 Millionen Euro).

Seite 3: Lehren aus der Euro-Krise

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