Der internationale Immobiliendienstleister Savills hat den Gesamtwert des weltweiten Immobilienvermögens mit fast 393,3 Billionen US-Dollar beziffert. Damit behaupten Immobilien ihre Rolle als wichtigste Anlageklasse und größter Wohlstandsspeicher der Welt. Der Wert liegt etwa viermal so hoch wie das globale Bruttoinlandsprodukt und übertrifft den kombinierten Wert aller Aktien, Anleihen und Goldbestände.
Immobilien bleiben dominierende Anlageklasse
Der Anteil von Immobilien am weltweiten Vermögen ist beachtlich: Während der Wert allen jemals geförderten Goldes laut Savills rund 20,2 Billionen US-Dollar beträgt, entspricht das nur etwa fünf Prozent des gesamten Immobilienbestands. Seit 2019 ist der globale Immobilienwert um 21,3 Prozent gestiegen und damit weitgehend parallel zum globalen Wirtschaftswachstum, das im gleichen Zeitraum bei 25,6 Prozent lag.
Trotz dieser langfristigen Stabilität verzeichnete der Markt im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang um 0,5 Prozent. Hauptursache war die Schwäche des chinesischen Immobilienmarkts, der rund ein Viertel des weltweiten Wohnimmobilienwerts ausmacht. Weltweit sank der Wert des Wohnimmobilienbestands um 2,7 Prozent auf 286,9 Billionen US-Dollar.
Gewerbe- und Agrarimmobilien im Aufwind
Anders entwickelte sich der Markt für Gewerbeimmobilien: Hier stieg der Gesamtwert um 4,1 Prozent auf 58,5 Billionen US-Dollar. Savills führt das Wachstum auf Neubautätigkeit und eine Stabilisierung der Werte in mehreren Regionen zurück – vor allem in den USA, wo Investitionen in die heimische Produktion infolge von Produktionsverlagerungen zusätzlichen Schub gaben.
Auch Agrarflächen legten deutlich zu. Ihr Gesamtwert stieg um 7,9 Prozent auf 47,9 Billionen US-Dollar. Verantwortlich dafür waren eine steigende Nachfrage durch das weltweite Bevölkerungswachstum und ein höherer Pro-Kopf-Verbrauch von Lebensmitteln bei begrenztem Flächenangebot.
China und USA bleiben die größten Märkte
China bleibt laut Savills der wertstärkste Immobilienmarkt der Welt mit einem Anteil von 23,5 Prozent am globalen Gesamtwert, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit 20,7 Prozent. Zusammen mit Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Australien, Südkorea und Italien vereinen die zehn größten Märkte rund 71 Prozent des weltweiten Immobilienvermögens auf sich.
„Auch wenn das Wachstumstempo je nach Sektor und Region variieren mag, bleiben die langfristigen Fundamentaldaten des Immobiliensektors stark“, erklärt Paul Tostevin, Leiter von Savills World Research. „Immobilien sind eine Wertanlage, ein Motor für Wirtschaftswachstum und Entwicklung, und ihre Fähigkeit, globale wirtschaftliche Veränderungen widerzuspiegeln, sichert ihre anhaltende Relevanz in einer sich wandelnden Investitionslandschaft.“
Langfristige Stärke der Assetklasse
Kurzfristig könnten Zinsentwicklungen und Marktzyklen zwar die Preise einzelner Segmente beeinflussen, so Tostevin weiter, doch langfristig bleibe der Immobiliensektor der wertstabilste und wichtigste Vermögensspeicher weltweit.
Die Untersuchung von Savills Research erfolgte unter Verwendung von Daten des IWF, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, der World Federation of Exchanges und des World Gold Council. Die von Savills angegebenen Gewerbeimmobilien umfassen das gesamte Spektrum, einschließlich weniger liquider Vermögenswerte wie Schulen, öffentliche Gebäude und Krankenhäuser, nicht nur von institutionellen Investoren gehaltene Objekte.