Damit hat sich der Index seit vier Jahren – mit einem kleinen Ausreißer im Frühjahr 2023 (+1,2) – im negativen Bereich festgesetzt. Dabei zieht die Einschätzung der aktuellen Lage den Gesamtindex ins Minus: Der Teilindex „Aktuelle Lage“ liegt seit der Ersterhebung im Herbst 2020 immer wieder deutlich im negativen Bereich, diesmal bei -5,9.
Geht es um das Thema „Ost/West“, so ist die Stimmung zur Altersvorsorge mit einem Indexwert von -10,3 in den östlichen Bundesländern deutlich schlechter als in den westlichen (-0,9). Nach Altersklassen sind es vor allem die Älteren zwischen 50 und 65 Jahren mit -19,0, die den Gesamtindex stark nach unten ziehen. „Sicher spielt der anhaltende Kaufkraftverlust durch den starken Inflationsschub der Jahre 2022 und 2023 eine Rolle für die eher pessimistisch gestimmten Werte. Die Menschen merken im täglichen Leben, dass alles teurer geworden ist. Viele stellen sich dann die Frage: Wie soll das im Rentenalter reichen? Im Osten schlägt diese Sorge bei tendenziell niedrigeren Einkommen noch stärker durch“, erklärt Prof. Dr. Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des Diva.
Laut Koalitionsvertrag soll bei der gesetzlichen Rente quasi alles beim Alten bleiben – das Rentenniveau (48 Prozent), das Renteneintrittsalter (67 Jahre) und wohl auch der Beitragssatz. Im Stimmungsbild der Bevölkerung ist diese Rentenpolitik annähernd mehrheitsfähig: So lehnen mehr als 54 Prozent der über 50-Jährigen eine Erhöhung des Renteneintrittsalters kategorisch ab. Bei den unter 30-Jährigen sind es immerhin noch 39 Prozent. Bei der Absenkung des Rentenniveaus sind es 36,4 bzw. 22,6 Prozent. Am ehesten ist noch die Anhebung des Beitragssatzes mehrheitsfähig. Dies lehnen bei den Älteren 33,0 und bei den Jüngeren 21,8 Prozent der Befragten ab. Ingesamt wurden rund 2.000 Personen von Insa-Consulere befragt.