Europas größter Versicherer Allianz geht nach einem Gewinnplus 2015 mit gedämpften Erwartungen ins neue Jahr. Der seit Mai amtierende Vorstandschef Oliver Bäte stellte bei seiner ersten Bilanzvorlage am Freitag zwar „sehr gute Ergebnisse“ auch für die Zukunft in Aussicht. Für 2016 geht er aber in allen drei Sparten eher von einem Gewinnrückgang aus.
Auch mit der angekündigten Dividendenerhöhung blieb der Dax-Konzern hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten nicht gut an. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz ging es für die Aktie um annähernd 2 Prozent nach unten. Die Allianz habe schlechter abgeschnitten als erwartet und vor allem bei der Dividende enttäuscht, sagte ein Aktienhändler. Der Allianz-Vorstand will die Ausschüttung je Aktie von 6,85 auf 7,30 Euro je Aktie anheben.
Gewinnsteigerung trotz höherer Naturkatastrophenschäden
Im abgelaufenen Jahr konnte die Allianz ihren Gewinn trotz höherer Naturkatastrophenschäden steigern. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um gut zwei Prozent auf 125 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis stieg um drei Prozent auf 10,7 Milliarden Euro, verfehlte aber die vom Vorstand im Sommer ins Visier genommene Zielmarke von 10,8 Milliarden.
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Unter dem Strich kletterte der Überschuss um sechs Prozent auf 6,6 Milliarden Euro nach oben. Allerdings hatten Analysten hier mit mehr gerechnet.
Gewinnrückgang in jeder drei Konzernsparten zu erwarten
Auch mit seinen Erwartungen für 2016 blieb Bäte hinter den Erwartungen zurück. Der Manager peilt einen operativen Gewinn von 10 bis 11 Milliarden Euro an. Analysten hatten zuletzt bereits mit 10,8 Milliarden gerechnet. Doch der Vorstand geht im Schnitt in jeder der drei Konzernsparten Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung und Vermögensverwaltung im Vergleich zum Vorjahr von einem Gewinnrückgang aus.
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