„Die EU geht mit dem Cyber Blueprint voran und bereitet sich auf einen großangelegten Cyberangriff vor. Wir Versicherer vermissen solche Schritte in Deutschland. Auch der Wirtschaftsstandort Deutschland muss sich auf ein solches Szenario vorbereiten. Dazu gehört nicht nur eine öffentliche Debatte, sondern es muss nachhaltig in Cyberresilienz investiert werden.
Cyberangriffe werden gezielter, professioneller und oft staatlich unterstützt. Zugleich sind zwei Drittel der Unternehmen so schlecht geschützt, dass sie nicht einmal die Mindestanforderungen der Versicherer im Bereich der Cyberresilienz erfüllen.
Wir schlagen daher vor: eine zentrale Stelle des Bundes, die sich rasch und gezielt um die Cyberresilienz der Wirtschaft kümmert. Professionelle Cyber-Schutzkonzepte, verbindliche Notfallpläne und klare Reaktionsstrategien müssen in der gesamten Wirtschaft selbstverständlich werden – nicht nur im Bereich der sogenannten „Kritischen Infrastrukturen“.
Unternehmen brauchen echte Anreize, ihre IT-Sicherheit zu verbessern. Und wir brauchen ein Public-Private-Partnership-Modell, das auch systemische Schäden im Falle großer Cybersicherheitsvorfälle und Cyberkrisen abfedern kann.“
Jörg Asmussen ist Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)