Deloitte-Studie: Betriebsrente braucht neue Impulse

Betriebliche Altersvorsorge, bAV, Vorsorge
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Betriebliche Altersvorsorge, bAV, Vorsorge

Die betriebliche Altersversorgung kommt nicht voran: Laut aktueller Deloitte-Studie stagniert ihre Verbreitung seit Jahren. Erstmals nennen Arbeitnehmer Geldmangel als Hauptgrund gegen eine Entgeltumwandlung. Welche Impulse jetzt gefordert werden?

Seit 2017 befragt Deloitte jährlich 2.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer zur Nutzung der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Das Ergebnis 2025: Sowohl arbeitgeberfinanzierte Modelle mit einer Verbreitung zwischen 45 und 50 Prozent als auch die Entgeltumwandlung mit rund 40 Prozent treten auf der Stelle. Die Impulse des Betriebsrentenstärkungsgesetzes I aus dem Jahr 2019 seien weitgehend verpufft, so die Studienautoren.

Auffällig ist ein neuer Spitzenwert bei den Hemmnissen: 37 Prozent der Befragten geben an, schlicht kein Geld für eine bAV übrig zu haben. Damit liegt dieser Grund erstmals vor dem mangelnden Angebot durch den Arbeitgeber (32 Prozent). Seit 2023 ist dieser Trend deutlich spürbar.

Erwartungen an die Politik

Angesichts der stagnierenden Entwicklung fordern Arbeitnehmer Unterstützung von der Politik. 82 Prozent wünschen sich neue Maßnahmen zur Stärkung der bAV. Besonders häufig genannt werden höhere Zuschüsse: 32 Prozent würden Beiträge leisten, wenn der Arbeitgeber 50 Prozent beisteuert. Weitere 31 Prozent wären schon bei einem Zuschuss von 15 Prozent bereit.


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Zudem wird der Wunsch nach flächendeckenden Angeboten stärker, insbesondere in kleinen Unternehmen. Diese müssten proaktiv kommuniziert werden, um Beschäftigte zu erreichen.

Flexibilität als Schlüsselfaktor

Ein weiterer Hebel liegt in flexiblen Modellen. Besonders gefragt sind flexible Auszahlungsmöglichkeiten (32 Prozent), zeitlich variable Einzahlungen (22 Prozent) sowie die Auswahl der Geldanlage (20 Prozent). Der Wunsch nach flexibler Einzahlung hat im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich zugenommen. Nach Einschätzung der Deloitte-Experten reichen die geplanten Anpassungen im Betriebsrentenstärkungsgesetz II nicht aus, um diese Bedürfnisse zu erfüllen. Arbeitnehmer erwarten mehr Gestaltungsfreiheit – und eine Politik, die die betriebliche Altersvorsorge spürbar attraktiver macht.

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