Deutsche suchen Stabilität in Sachwerten – und verlieren Milliarden auf dem Tagesgeld

Nachhaltigkeit, ESG, ine menschliche Hand hält ein grün bemaltes Blatt mit einem Handschlag-Symbol, Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG), Zusammenarbeit von Organisationen zur Verhinderung des Klimawandels, nachhaltige Erde.
Foto: Smarterpix/[email protected]
Nachhaltigkeit wird zunehmend als finanziell stabilisierend wahrgenommen.

Eine neue YouGov-Studie im Auftrag von Pangaea Life zeigt, dass Sachwerte für viele Deutsche zum bevorzugten Sicherheitsanker geworden sind. Gleichzeitig bleibt das tatsächliche Sparverhalten stark konservativ – mit hohen versteckten Verlusten.

Sachwerte wie Infrastruktur, Immobilien oder erneuerbare Energien gelten vielen Deutschen als stabile Anlageform in unsicheren Zeiten. Laut der YouGov-Befragung setzen 29 Prozent der Teilnehmenden vorrangig auf reale Werte, häufiger als auf Aktien. In Haushalten mit hohem Einkommen steigt dieser Anteil auf 38 Prozent. Nachhaltigkeit wird dabei zunehmend als finanziell stabilisierend wahrgenommen: 31 Prozent verbinden nachhaltige Investments vor allem mit Sicherheit und Verlässlichkeit.

Trotz der wachsenden Vorliebe für Stabilität bleiben viele deutsche Sparstrategien jedoch defensiv. 40 Prozent verwahren ihr Geld auf Tagesgeldkonten, 23 Prozent nutzen das Sparbuch und 27 Prozent verzichten vollständig auf Geldanlageprodukte.


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Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Ein Drittel der Frauen verfügt über keinerlei Geldanlageprodukte, bei Männern betrifft dies 23 Prozent. Die Studie verweist auf eine geschlechterbedingte Vermögenslücke, die sich über das Erwerbsleben deutlich verstärken kann.

Ein weiterer Befund betrifft nachhaltige Investments. 15 Prozent der Befragten investieren bereits nachhaltig, weitere 14 Prozent planen dies innerhalb eines Jahres. Fast ein Drittel steht nachhaltigen Anlagen grundsätzlich offen gegenüber. Dennoch zeigt die Studie, dass Unsicherheit ein zentrales Hemmnis bleibt. Frauen nennen häufiger fehlende Informationen und Unsicherheit als Gründe, nicht nachhaltig zu investieren, während Männer vor allem mangelnde Transparenz kritisieren.

Transparenz zählt insgesamt zu den wichtigsten Erwartungen. 70 Prozent möchten nachvollziehen, wohin ihr Geld fließt. 30 Prozent fordern belastbare Nachweise über die Wirkung nachhaltiger Investitionen. Für 19 Prozent steht der Klimaschutz im Mittelpunkt, während 24 Prozent Zweifel an der Wirksamkeit aufgrund möglicher Greenwashing-Risiken äußern. Die Daten der Erhebung stammen aus einer YouGov-Umfrage mit 2.024 Teilnehmenden.

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