DIA-Studie: Generationenkonflikt bleibt eher Erzählung als Realität

Generationenkonflikt
Foto: Smarterpix/SvyatLipinskiy
Der vielfach beschworene Generationenkonflikt ist im Alltag kaum spürbar.

Die neue DIA-Generationenstudie stellt das Bild vom tiefen Graben zwischen Jung und Alt infrage. Doch beim Thema Generationengerechtigkeit wächst der Druck – wie lässt sich ein fairer Ausgleich schaffen?

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat mit der Studie „Konsens oder Konflikt – wie verstehen sich Generationen?“ das Verhältnis zwischen Jung und Alt untersucht. Ergebnis: Der vielfach beschworene Generationenkonflikt ist im Alltag kaum spürbar.

Die Studie zeigt, dass Unterschiede zwischen den Generationen existieren – etwa wenn Ältere stärker auf Sicherheit und Stabilität setzen, während Jüngere Selbstbestimmung und Vielfalt in den Vordergrund stellen. Doch diese Unterschiede führen nicht zwangsläufig zu Spaltung. Vielmehr entstehen Missverständnisse, die durch Dialog überwunden werden können.


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„Die gängigen Narrative von einem tiefen Graben zwischen den Generationen treffen nur bedingt zu“, sagt Studienautorin Sylvia Kreyßel-Minar. Laut den Daten haben drei Viertel der Befragten positive Erfahrungen im Austausch mit anderen Generationen gemacht. Respekt, Unterstützung und Wissensweitergabe prägen den Umgang miteinander.

Auch der Generationenforscher Rüdiger Maas ordnet ein: „Wir sprechen viel über Konflikte, tatsächlich handelt es sich aber meist um Missverständnisse. Gäbe es echte Konflikte, könnte man sie bearbeiten – stattdessen reden wir oft nur aneinander vorbei.“

Besonders deutlich wird dies beim Thema Generationengerechtigkeit. Viele Jüngere zweifeln, ob sie vom heutigen Rentensystem später profitieren werden. Gleichzeitig fühlen sich Ältere zunehmend durch die Diskussion über ihre Ansprüche unter Druck gesetzt. Damit wird ein Spannungsfeld sichtbar, das weniger von Konfrontation als von ungelösten Fragen geprägt ist. Für die Studie wurden bundesweit 3.000 Personen ab 18 Jahren befragt.

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