Ruben Staffa, Außenhandelsexperte und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Makroökonomie im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin): „Ein Handelskrieg zwischen den USA und der EU konnte abgewendet werden. Das ist angesichts der vorherigen Drohgebärden von US-Präsident Trump erstmal eine gute Nachricht. Doch die Einigung hat es in sich: 15 Prozent Einfuhrzölle auf europäische Warenausfuhren in die USA bedeuten knapp eine Verzehnfachung der durchschnittlichen Zölle, die vor Trumps zweiter Amtszeit galten. Hinzu kommen Zusagen Europas, im dreistelligen Milliardenbereich fossile Brennstoffe und Militärausrüstung in den USA einzukaufen. Hoffnungsvoll stimmt, dass für einige ausgewählte Gütergruppen gegenseitig keine Zölle erhoben werden sollen, darunter Halbleiterprodukte, die die USA dringend für die Chip-Herstellung benötigen. Vielleicht kommen auf diese Ausnahmeliste demnächst noch weitere Produkte. Vertragsdetails sind bisher nicht bekannt. Das gilt auch für viele der anderen Abkommen, die die USA in den vergangenen Wochen und Monaten geschlossen haben. Als regelbasierte Handelspolitik lässt sich dieses Vorgehen kaum bezeichnen. Es ist zu hoffen, dass die derzeit laufenden Untersuchungen zu Einfuhren von Pharmaprodukten nicht in produktspezifischen neuen Zöllen münden, denn diese würden Europa besonders treffen und den Wert der Einigung deutlich schmälern.“
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