Die im Januar 2024 in Kraft getretene überarbeitete Verordnung zu europäischen Long-Term Investment Funds (ELTIF-Novelle) erweitert die Möglichkeiten für Privatanleger, über entsprechende Fonds an der Wertentwicklung nicht-börsennotierter Anlageformen wie Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur zu partizipieren.
Mit der Beteiligung am Unternehmen beginnt für den Private-Equity-Fonds die eigentliche Arbeit – die Wertschöpfung. Dazu gibt es verschiedene Strategien.
Geografische Expansion: Mit dem frischen Kapital kann zum Beispiel die geografische Expansion vorangetrieben werden. Es gibt Fonds mit dem Know-how, ein mittelständisches Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte im Ausland zu unterstützen. Viele spezialisierte Fonds haben bereits Erfahrung mit der globalen Expansion in bestimmten Branchen wie dem Maschinenbau. Oft ist dies auch der Grund, warum sich ein Unternehmer überhaupt für eine Beteiligung entscheidet.
Verbesserte Produktion: Eine weitere Möglichkeit, den Wert eines Unternehmens zu steigern, besteht darin, mit dem Kapital die Produktionskapazitäten zu erweitern. Neue Maschinen oder effizientere Produktionsprozesse können zu höheren Gewinnmargen führen.
Zukäufe: Buy & Build schließlich ist eine Strategie, die darauf abzielt, die Geschäftstätigkeit durch den Zukauf von Konkurrenten oder anderen Unternehmen der Wertschöpfungskette zu erweitern. Ziel ist es auch hier, die Profitabilität zu erhöhen, zum Beispiel durch die Zusammenlegung von Produktionen oder die Optimierung von Vertriebsteams.
Beim Exit wird Wertsteigerung realisiert
Wenn das Wertschöpfungsprojekt erfolgreich war, das heißt wenn der Fonds den Wert des Portfoliounternehmens steigern konnte, geht es um die Strategien für einen erfolgreichen Verkauf des Unternehmens, Exit genannt. Im Durchschnitt wird ein Unternehmen etwa vier bis fünf Jahre gehalten. Mit dem erfolgreichen Verkauf eines Portfoliounternehmens fließt Kapital an den Fonds und in der Folge direkt an die Investoren zurück.
Eine typische Exit-Strategie ist der Verkauf an einen Wettbewerber, denn das im Wert gestiegene Unternehmen kann für ein größeres Unternehmen interessant sein. Eine weitere Möglichkeit ist der Verkauf an einen anderen Private-Equity-Fonds. Diese beiden Exit-Varianten waren in den vergangenen Jahren am häufigsten zu beobachten.
Bei Unternehmen, die mit Wagniskapital oder Wachstumskapital finanziert wurden, übernimmt manchmal auch das Management im Rahmen eines Management Buyout oder Leveraged Buyout die Anteil vom Private-Equity-Investor. Darüber hinaus ist ein Börsengang (IPO, initial public offering) ein klassisches Szenario für den Ausstieg aus dem Unternehmen.