Europäischer Self-Storage-Sektor rückt in den Fokus institutioneller Investoren

Foto: Smarterpix / Torsakarin
Symbolbild

Savills sieht den europäischen Self-Storage-Markt vor einem tiefgreifenden Strukturwandel. Größere Plattformen, steigende Nachfrage und ein professioneller werdendes Umfeld treiben die Entwicklung. Besonders ab 2026 rechnen die Experten mit verstärkten Fusionen und Übernahmen.

Der internationale Immobilienberater Savills rechnet damit, dass der britische und europäische Self-Storage-Markt in den kommenden Jahren deutlich an Reife gewinnt. Der Sektor soll sich weiter konsolidieren und von fragmentierten Einzelbetreibern zu großen, skalierbaren Plattformen übergehen. Savills erwartet, dass dabei mehrere Unternehmen mit mehr als 500 Standorten entstehen und Self Storage eine institutionell gefragte Anlageklasse wird.


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Die niedrige Marktdurchdringung in Europa verdeutlicht nach Einschätzung von Savills das Wachstumspotenzial. Der Kontinent kommt auf 0,3 Quadratfuß Lagerfläche pro Kopf, im Vereinigten Königreich sind es weniger als 0,9 Quadratfuß und in den USA rund sieben Quadratfuß. Fusionen und Übernahmen dürften das Jahr 2026 prägen, da Investoren nach hochwertigen Portfolios und günstigen Einstiegsgelegenheiten suchen.

Ein größerer Plattformumfang soll Skaleneffekte heben, etwa durch gemeinsame Beschaffung, integrierte Technologien und eine stärkere Marke. Laut Savills profitieren größere Betreiber schon heute von effizienteren Strukturen und niedrigeren Finanzierungskosten, was ihre Preissetzungsmacht stärkt. Acht Plattformen erreichen inzwischen einen Wert von über einer Milliarde Euro, was grenzüberschreitende Investitionen erleichtert.

Nachfrage wächst trotz geringerer Investitionstätigkeit

Die Marktstruktur hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Im Jahr 2023 existierten in Großbritannien und Europa 6.076 Standorte, im Jahr 2012 waren es 1.716. Trotz des Wachstums bleibt die Versorgungslage knapp. Hybrides Arbeiten, steigende Wohnkosten, Urbanisierung und der erhöhte Flächenbedarf kleiner Unternehmen treiben die Nachfrage.

Während das Investitionsvolumen im Jahr 2025 zurückging, bleiben die Erträge des Sektors stabil. Betreiber setzen verstärkt digitale Prozesse und Technologie ein, um Margen zu sichern. Investoren werten aktuelle Preisabschläge als Chance für gezielte Zukäufe.

Tom Atherton, Strategy and Market Intelligence Manager bei Savills, erklärt: „Das makroökonomische Umfeld stabilisiert sich und die Zinssätze sind seit ihren Höchstständen im Jahr 2023 gesunken, obwohl Kapital- und Betriebskosten weiterhin über dem Niveau von vor 2020 liegen. Die Finanzierungsbedingungen dürften sich im Laufe des Jahres 2026 schrittweise verbessern. Aufgrund der höheren Fremdkapitalkosten werden Investitionsentscheidungen weiterhin stark von operativen Fundamentaldaten bestimmt, mit einem klaren Fokus auf Plattformeffizienz, Technologie und nachweislicher Margenkontrolle.“

Plattformen werden zu zentralen Marktakteuren

Ollie Saunders, Head of Self Storage bei Savills, ergänzt: „Wir erwarten, dass Self Storage auch künftig zu den zentralen Profiteuren der Kapitalrotation in operativ geprägte Immobiliensegmente gehören wird. Der Markt ist dank struktureller Unterversorgung, skalierbarer Betriebsplattformen und stabiler, inflationsgebundener Erträge hervorragend für eine weitere institutionelle Expansion und ein nachhaltiges, langfristiges Wachstum in Großbritannien und Europa positioniert..“

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