Lange galt der Kauf einer Immobilie als Lebensziel: erst sparen, dann einziehen, im Alter entschuldet wohnen – und das Ganze möglichst ein Leben lang. Doch dieses Verständnis verliert zunehmend an Bedeutung. Die Vorstellung, im Alter in „der einen“ Immobilie zu wohnen, wird zur Ausnahme, nicht zur Regel.
Die Idee, ein Leben lang in derselben Immobilie zu bleiben, passt immer weniger zu den Bedürfnissen vieler Menschen. Immer mehr Eigentümer wechseln im Laufe ihres Lebens mehrfach Wohnort oder Wohnform, weil moderne Lebensläufe und der Immobilienmarkt kaum noch deckungsgleich sind. Arbeitsbiografien verlaufen ungerader, Partnerschaften verändern sich, Familienstrukturen werden komplexer. Kinder ziehen mehrfach aus und wieder ein – und oft gilt Gleiches später für die Eltern. Kurzum: Die Vorstellung von der dauerhaft bewohnten Immobilie verliert spürbar an Tragkraft.
Die Immobilie als statisches Altersmodell kollidiert zunehmend mit den wirtschaftlichen Realitäten. Das traditionelle Modell, eine Immobilie fürs Alter zu kaufen und darin dauerhaft wohnen zu bleiben, verliert rasant an ökonomischer Plausibilität. Studien zufolge wechseln heute mehr als 40 Prozent der Eigentümer mindestens einmal ihre Wohnform nach dem 55. Lebensjahr. Vor 20 Jahren waren es weniger als 20 Prozent.
Warum Wohnen zum mehrstufigen Entscheidungsprozess wird
Diese Entwicklungen münden in eine grundlegende Verschiebung der Wohnlogik, verstärkt durch den demografischen Druck: Bis 2035 wird die Zahl der über 67-Jährigen um fast fünf Millionen steigen, während zugleich rund zwei Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen. Für viele ältere Haushalte wird räumliche Mobilität damit nicht länger zur Wahlmöglichkeit, sondern zur wirtschaftlichen Notwendigkeit.
Auch der Arbeitsmarkt trägt zur neuen Wohnlogik bei. Berufstätige in Deutschland wechseln heute im Durchschnitt alle fünf bis sieben Jahre den Job. In den 1990er-Jahren lagen die Wechselintervalle häufig noch bei über zehn Jahren – eine Zeit, in der lebenslange Beschäftigung bei einem Arbeitgeber weit verbreitet war. Heute hingegen erfordern volatilere Karrierewege und flexiblere Arbeitsmodelle deutlich mehr Beweglichkeit – auch beim Wohnen.

Horst Ehrenberg, Ehrenberg Immobilien (Foto: Ehrenberg Immobilien)
Alles spricht dafür, dass Wohnen zu einem mehrstufigen Entscheidungsprozess wird. Der Charakter der Immobilie wandelt sich. Zahlreiche Eigentümer nutzen Immobilien heute situativ: Sie bewohnen sie selbst, vermieten sie zwischenzeitlich oder tauschen sie, wenn sich Lebensumstände ändern. Dieses veränderte Nutzungsverhalten spiegelt sich in unserer täglichen Beratung wider – kaum jemand kauft heute noch mit der Perspektive „für immer“. Die Immobilie wird zum Lebensabschnittsprodukt.
Von „Für immer“ zum „Für jetzt“: Wie wir Wohnen neu beraten
Wir bei Ehrenberg Immobilien haben unsere Beratung konsequent auf diesen Wandel ausgerichtet – weg vom reinen Objektfokus, hin zu einer Lebensphasen-Strategie. Früher suchten Käufer die eine große, abschließende Lösung. Damals stand die Frage im Vordergrund: „Kann ich hier alt werden?“ Heute lautet sie: „Passt diese Immobilie für die nächsten zehn Jahre?“ Entsprechend verändert sich unsere Beratung: Immer mehr Menschen wünschen ein variables Wohnkonzept – zunächst größer, später kleiner, irgendwann mit Service.
Diese neue Realität prägt auch unsere Kundenbeziehungen. Wir begleiten viele von ihnen inzwischen durch mehrere Wohnwechsel. Wer einmal bei uns gekauft hat, kommt häufig nach sieben oder acht Jahren zurück. Was früher die Ausnahme war, ist heute der Regelfall. Der Wiederverkauf wird damit zu einer unserer zentralen Dienstleistungen – und zu einem festen Bestandteil moderner Wohnbiografien.
Immobilienberatung im neuen Zeitalter
Da Kaufentscheidungen zunehmend komplexer werden, wächst der Bedarf an vertiefter Beratung. Gefragt sind heute nicht nur Hinweise zur passenden Immobilie, sondern Unterstützung bei der gesamten Finanzierungsarchitektur, der Gestaltung von Verkaufsketten – ob zuerst gekauft oder verkauft wird – sowie bei steuerlichen Fragestellungen.
Für uns heißt das: Wir entwickeln uns immer stärker zum strategischen Wohnberater. Dazu gehören vor allem:
- mehr datenbasierte Beratung
- flexiblere Angebote
- stärkere Servicepakete
- Spezialisierung auf Wohnphasen
- strategische Kundenbindung über Jahrzehnte
Unser Herz schlägt für Menschen, die auf ihrem Weg – vom Verkauf der eigenen Immobilie bis hin zur Erfüllung ihres Wohn- und Lebensziels – begleitet werden möchten. Wir sind überzeugt: Jeder Mensch verdient einen einfachen, sorgenfreien und zufriedenstellenden Verkaufsprozess. Dafür arbeiten wir – mit persönlicher Haltung und höchstem Anspruch.
Autor Horst Ehrenberg ist Geschäftsführer des gleichnamigen Immobilienvermittlers in Vaihingen an der Enz. Er blickt auf mehr als 25 Jahre Erfahrung als Immobilienmakler zurück und ist weit über die Region hinaus als „Hausflüsterer“ bekannt.
Kontakt: Ehrenberg Immobilien GmbH, EMail: [email protected], Hans-Krieg-Str. 8, 71665 Vaihingen/Enz, 07042 / 81 31 453, 0170 / 73 81 001.












