Franke und Bornberg Rating Privathaftpflicht: Die besten Tarife 2025

Michael Franke
Foto: Frank und Bornberg
Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg: "Geiz lohnt sich nicht in der PHV, ganz im Gegenteil. Wer am falschen Ende spart, zahlt im Schadenfall oft drauf."

Die besten PHV-Tarife leisten heute deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren. Für das neue Rating 2025 hat Franke und Bornberg 604 Familen- und Single-Tarife von 92 Versicherern auf den Prüfstand geschickt. 94 erhielten die Höchstnote.

Ob höhere Deckungssummen, erweiterte Vorsorge oder Versichererwechsel – die besten PHV-Tarife leisten heute deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren. 2025 vergibt Franke und Bornberg an 16 % der PHV-Familientarife und 15 % der PHV-Tarife für Singles die Bestnote FFF+ hervorragend. Schwache Tarife werden weniger, sind aber noch immer am Markt.   

Eine Privathaftpflichtversicherung (PHV) ist unverzichtbar, darüber sind sich Versicherer, Verbraucherschützer und Analysehäuser ausnahmsweise einige. In der aktuellen Tarifbewertung von Franke und Bornberg zeigt sich: Das Niveau vieler Angebote steigt, doch nicht alle Tarife bieten umfassenden Schutz.


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Für das PHV-Rating 2025 hat das Analysehaus insgesamt 604 Tarife von 92 Versicherern untersucht – davon 304 Familientarife und 300 für Singles. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Angebot geringfügig kleiner. Familientarife werden nach 23 Hauptkriterien mit 72 Detailkriterien analysiert; bei Singletarifen sind es 20 Hauptkriterien mit insgesamt 60 Ausprägungen.

Aktuell erhalten 48 Familientarife (16 %) die Höchstbewertung FFF+ hervorragend – ein Plus von rund zwei Prozentpunkten gegenüber 2024.

Franke und Bornberg Rating Privathaftpflicht - Notenspiegel Familie

Im Segment Singles vergibt Franke und Bornberg die Höchstnote an 46 Tarife (15 %).

Franke und Bornberg Rating Privathaftpflicht - Notenspiegel Single

„Keine andere Sparte bietet so viel Schutz zum vergleichsweise kleinen Beitrag wie die PHV“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Seit Einführung des ersten Qualitätsratings für die Sparte im Jahr 2015 habe sich die Leistungsbreite vieler Produkte deutlich verbessert.

Höhere Standards und neue Kriterien

Für die aktuelle Bewertung wurden die Anforderungen erneut verschärft. Tarife, die eine Bestnote erreichen wollen, müssen jetzt unter anderem eine Deckungssumme von mindestens 50 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden vorweisen. Zuvor lag die Grenze bei zehn Millionen Euro. Einige Anbieter gehen laut Franke noch darüber hinaus: „Einige Versicherer bieten mittlerweile sogar 100 Millionen Euro Deckungssumme. Das sieht attraktiv aus, eignet sich aus unserer Sicht aber nicht als Mindestkriterium. Wir wägen immer ab, ob diese Schadensummen überhaupt realistisch sind.“

Zudem wurden neue Detailkriterien eingeführt – etwa zur sogenannten Versehensklausel, die greift, wenn Versicherte versehentlich vertragliche Obliegenheiten verletzen. Auch der Schutz für pflegebedürftige Personen wurde erstmals in Familientarifen berücksichtigt.

Weitere Neuerungen betreffen die „Besitzstandsgarantie“ und die „Best-Leistungsgarantie“. Erstere soll verhindern, dass Versicherte durch einen Anbieterwechsel schlechter gestellt werden als zuvor. Letztere sichert Leistungen ab, die bei anderen Versicherern versicherbar gewesen wären, im eigenen Vertrag aber nicht enthalten sind. Beide Regelungen bieten theoretisch zusätzlichen Schutz, sind in der Praxis aber häufig mit Einschränkungen verbunden. Franke: „Leistungsausschlüsse oder zeitliche Begrenzungen sind Mängel, die in der Bewertung konsequent Abschläge zur Folge haben.“

Günstige Basistarife reichen nicht aus

Wie in den Vorjahren fällt auf, dass vor allem die günstigen Basisversionen in vielen Fällen nicht ausreichen, um alltägliche Risiken abzudecken. Schwächen zeigen sich unter anderem beim Schutz für deliktunfähige Kinder, bei Nebentätigkeiten, Schäden an Eigentum von Kollegen oder beim Verlust beruflicher Schlüssel.

Viele Versicherer bieten mehrstufige Tarifwerke vom Topschutz bis zu einer Basisversion. Letztere schwächeln häufig beim Schutz für deliktunfähige Mitversicherte (nur Familien-PHV), selbstständige nebenberufliche Tätigkeiten, Schäden an Sachen von Arbeitskollegen oder Arbeitgebern, Verlust von beruflichen Schlüsseln sowie beim Schadenersatzrechtsschutz. 

Ein leistungsstarker Tarif müsse jedoch nicht teuer sein, so Franke. „Ein leistungsfähiger PHV-Vertrag kostet kaum mehr im Monat als ein Coffee to go. Das sollte sich fast jeder leisten können.“ Singles erhalten gute Tarife ab etwa 50 Euro jährlich, Familien ab rund 70 Euro. Wer sich für ein Basismodell entscheide, spare häufig nur 15 bis 25 Euro im Jahr – verzichte dabei aber unter Umständen auf zentrale Leistungen. „Geiz lohnt sich nicht in der PHV, ganz im Gegenteil. Wer am falschen Ende spart, zahlt im Schadenfall oft drauf“, warnt Franke.

Nachhaltigkeit als Zusatznutzen

Neben der klassischen Leistungserbringung spielt auch das Thema Nachhaltigkeit in einigen neuen Tarifen eine Rolle. So übernehmen einzelne Versicherer inzwischen Mehrkosten für ressourcenschonende Reparaturen oder umweltfreundlichen Ersatz. In manchen Fällen ist der Schutz auch auf private Wallboxen und E-Ladestationen ausgeweitet. „Neuerdings beobachten wir, dass Gesellschaften den PHV-Schutz auf Wallboxen und Wandladestationen für E-Autos ausweiten“, erklärt Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg. Auch Schäden an E-Scootern und E-Bikes seien teilweise mitversichert – allerdings meist nur in Premiumtarifen.

Vertragsdetails sorgfältig prüfen

Trotz gestiegener Anforderungen bleibt die Zahl der sehr guten Tarife stabil – die Spreizung zwischen starken und schwachen Angeboten aber ebenfalls. Besonders im Bereich ehrenamtlicher Tätigkeiten, nebenberuflicher Tätigkeiten oder Pflege und Betreuung gibt es weiterhin Lücken im Versicherungsschutz. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Vertragsdetails sorgfältig prüfen – oder sich beraten lassen.

Wie üblich veröffentlicht Franke und Bornberg alle Ratingergebnisse in ihrem Internetauftritt.

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