Die Sorge um die eigene Absicherung im Alter ist in Deutschland ungebrochen hoch. Besonders Frauen blicken mit Skepsis auf ihre Zukunft. Laut dem aktuellen Axa Vorsorge Report erwarten 41 Prozent der Frauen, dass sich ihre Lebensqualität im Ruhestand verschlechtern wird. Mehr als jede vierte Frau fürchtet, in Altersarmut zu geraten. Unter Männern liegt dieser Wert mit 22 Prozent spürbar niedriger.
Finanzielle Spielräume für Vorsorge sind bei Frauen zudem oft eingeschränkt. Jede zweite Frau würde gern mehr fürs Alter zurücklegen, hat dafür aber nicht die Mittel. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil sogar gestiegen. Grundlage der Ergebnisse ist eine repräsentative Befragung von 2.009 Personen, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Axa im August 2025 durchgeführt hat. Auch die allgemeine Vorfreude auf den Ruhestand fällt bei Männern größer aus. Während 51 Prozent der Männer dem Lebensabschnitt positiv entgegensehen, sind es bei den Frauen nur 47 Prozent.
Unterschiedliche Sorgen im Ruhestand
Die Studie zeigt zudem deutliche Unterschiede bei den Ängsten im Hinblick auf das Alter. Frauen beschäftigen vor allem die Risiken von Krankheit und Pflegebedürftigkeit – 57 Prozent äußern entsprechende Bedenken, bei Männern sind es 46 Prozent. Männer dagegen richten ihren Blick stärker auf strukturelle Probleme der Rentenfinanzierung.
So machen sich 16 Prozent der Männer Sorgen, dass die Zahl der Anspruchsberechtigten zu stark wächst. Unter Frauen teilen nur elf Prozent diese Befürchtung. Auch die Sorge um zu wenige Erwerbstätige, die künftig Beiträge leisten, ist bei Männern mit 22 Prozent ausgeprägter als bei Frauen mit 19 Prozent.
Sparverhalten im Vergleich
Beim Sparverhalten zeigen sich weitere Unterschiede. 36 Prozent der Frauen geben an, aktuell nicht für ihre Altersvorsorge zurückzulegen. Bei Männern liegt dieser Anteil mit 34 Prozent leicht niedriger. Unabhängig von Geschlecht spart rund ein Fünftel der Befragten überhaupt nicht.
Wer spart, setzt unterschiedliche Schwerpunkte: Bei Frauen fließen Rücklagen häufiger in Reisen und Urlaube, während Männer öfter auf den Vermögensaufbau ohne konkretes Ziel setzen oder in ihre Hobbys investieren.
Preissteigerungen belasten Vorsorge
Einen erheblichen Einfluss auf die Altersvorsorge haben die gestiegenen Lebenshaltungskosten. 43 Prozent der Frauen berichten, dass Preissteigerungen ihre Vorsorgemöglichkeiten verschlechtert haben – deutlich mehr als bei Männern, die dies zu 37 Prozent angeben. Auch beim Planen des Finanzbedarfs im Ruhestand liegen Männer vorn: 32 Prozent haben diesen bereits kalkuliert, unter Frauen sind es 27 Prozent.
„Die Ergebnisse stimmen bedenklich. Altersvorsorge ist für viele Frauen eine große Herausforderung – insbesondere nach den allgemeinen Preissteigerungen der letzten Jahre“, sagt Leonie Kulik, Leiterin des Strategieprogramms Lebensversicherung bei AXA Deutschland. „Leider ist es schon heute so, dass die gesetzliche Rente insbesondere für Frauen nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Ruhestand auch nur annähernd halten zu können. Mein Appell an alle Frauen lautet deshalb: Setzt euch jetzt mit einer zusätzlichen, privaten Altersvorsorge auseinander. Auch vermeintlich kleine Beträge können langfristig einen entscheidenden Beitrag zur Absicherung im Alter leisten.“