GDV: Kfz-Werkstätten knacken 200-Euro-Marke

Jörg Asmussen, GDV, Hauptgeschäftsführer
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Jörg Asmussen, GDV- Hauptgeschäftsführer

Die Stundensätze in Kfz-Werkstätten sind im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. Das geht aus einer Auswertung des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. „Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie kosteten 2024 im Schnitt 202 Euro pro Stunde, Lackierarbeiten sogar 220 Euro. Beide Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fast acht Prozent“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Seit 2017: Stundensätze um 50 Prozent gestiegen

Mit dem erneuten Preisanstieg setzt sich eine Entwicklung fort, die der GDV seit 2017 beobachtet. „Die Werkstattkosten steigen deutlich schneller als die allgemeine Teuerung: Während der Verbraucherpreis-Index von 2017 bis 2024 um etwa 24 Prozent angezogen hat, haben Werkstätten und Lackierereien ihre Stundensätze im selben Zeitraum um 50 Prozent erhöht“, so Asmussen.

Auch die Kfz-Versicherer spüren die Folgen dieser Entwicklung massiv. „Ein durchschnittlicher Pkw-Sachschaden kostete 2024 in der Kfz-Haftpflicht rund 4.250 Euro – das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr und fast 60 Prozent mehr als 2017, als der Durchschnittswert noch bei etwa 2.700 Euro lag“, so Asmussen. Neben den steigenden Stundensätzen treiben auch die kontinuierlich teurer werdenden Ersatzteile die Reparaturkosten weiter nach oben.

Steigende Schadenkosten führen zu Anpassungen

Die seit Jahren steigenden Reparaturkosten wirken sich spürbar auf die wirtschaftliche Lage der Kfz-Versicherer aus. In den vergangenen zwei Jahren verzeichnete die Branche versicherungstechnische Verluste von nahezu fünf Milliarden Euro. Viele Kfz-Versicherer haben daraufhin ihre Beiträge angepasst. Für das Jahr 2025 rechnet der GDV mit einer Rückkehr der Sparte in die versicherungstechnische Gewinnzone, geht aber von einem weiterhin hohen Preisdruck aus.


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Die GDV-Auswertung der Stundensätze von Kfz-Werkstätten und Lackierereien basieren auf Daten der Sachverständigenorganisation DEKRA. Für die aktuelle Studie liegen Daten ab 2017 vor.

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