Auch im Dezember können die meisten Autofahrer noch die Kfz-Versicherung wechseln. Grund hierfür sind die Prämienerhöhungen der Versicherer. Ob die Kfz-Versicherung teurer wird, zeigt sich in der Jahresbeitragsrechnung. Wird der Beitrag für die Kfz-Haftpflicht, die Teilkasko oder die Vollkasko zum neuen Jahr erhöht, ohne dass der Leistungsumfang steigt, gilt ein Sonderkündigungsrecht. Und zwar ab Erhalt der Rechnung einen Monat. Gekündigt werden sollte schriftlich und mit Angabe des Grundes, also der Beitragserhöhung, rät die ADAC Autoversicherung.
Für Autofahrer, die ihre Kfz-Versicherung wechseln wollen, ist zumeist der 30. November der Stichtag für die Kündigung. Da das Datum in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, läuft die Kündigungsfrist 2024 allerdings erst am darauffolgenden Montag, den 2. Dezember ab.
Wer die Kfz-Versicherung häufig wechselt
Ob und wie häufig Autofahrer die Kfz-Versicherung wechseln, ist offenbar altersabhängig. Wie eine Umfrage der ADAC Autoversicherung zeigt, entscheiden sich Frauen und Männer mittleren Alters besonders häufig für einen Versicherungswechsel.
Während unter allen Autofahrern jeder Zweite (54 Prozent) in den letzten fünf Jahren die Kfz-Versicherung gewechselt hat, waren es in der Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren sogar zwei von drei Autofahrern (65 Prozent), knapp die Hälfte dieser Wechsler sogar mehrfach.
Kostenexplosion bei Fahrzeugreparaturen
Den Kfz-Versicherern macht vor allem die Kostenexplosion bei Fahrzeugreparaturen zu schaffen. Nach unserer aktuellen Hochrechnung werden die Kfz-Versicherer einen Verlust von rund zwei Milliarden Euro verzeichnen. Die Beitragseinnahmen werden auf rund 33,8 Milliarden Euro steigen, aber die Versicherer müssen für jeden eingenommenen Euro 1,06 Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.
Das wirkt sich auch auf die Versicherungsprämien aus. Innerhalb von nur drei Jahren verteuerten die Autohersteller die Preise für ihre Ersatzteile um mehr als 25 Prozent, wie der GDV berechnet hat. Für einen durchschnittlichen Pkw-Schaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung stiegen die Reparaturkosten von rund 2.700 Euro im Jahr 2017 auf etwa 4.000 Euro im vergangenen Jahr.
So lässt sich bei der Kfz-Versicherung Geld sparen
Ein Versicherungswechsel zu einem günstigeren Anbieter ist natürlich eine Lösung. Allerdings warnt der Bund der Versicherten, voreilig zu kündigen und hier ausschließlich auf die Prämie zu schauen. „In der Kfz-Versicherung ist Geiz nicht immer geil“, sagt BdV-Vorständin Bianca Boss. „Der günstigere Tarif ist oft nicht die bessere Alternative. Was man an der Prämie spart, zahlt man im Schadenfall doppelt und dreifach drauf, wenn die Leistungen des Billigtarifs nicht ausreichend sind.“ Bei der Suche nach einer Kfz-Versicherung sollte daher immer die Leistungsstärke im Vordergrund stehen und nicht der Preis, so Boss.
Die ADAC-Versicherung rät zum Beispiel, einen Vertrag mit Werkstattbindung abschließt und das Fahrzeug nach einem Kaskoschaden in einer Partnerwerkstatt des Versicherers reparieren zu lassen. Damit lasse sich die Kasko-Prämie bei manchen Anbietern um 20 Prozent senken. Auch sogenannte Telematik-Tarife, bei denen das Fahrverhalten mit einer App gemessen wird, können sich finanziell auszahlen. Sichere Fahrer sparen so bis zu 30 Prozent des Versicherungsbeitrags.
Geld sparen kann auch, wer eine Selbstbeteiligung vereinbart, den Fahrerkreis einschränkt und die Versicherungsprämie jährlich statt monatlich zahlt. Besonders effektiv kann es laut ADAC zudem sein, weniger zu fahren, also die jährliche Kilometerleistung zu senken. Manche Versicherer bieten außerdem Rabatte, etwa für ein Fahrsicherheitstraining.
Ist man mit dem bisherigen Versicherer zufrieden, kann es sich auch lohnen, direkt bei ihm nach einem besseren Angebot zu fragen. „Haken Sie bei Ihrer Kfz-Versicherung nach, ob sie durch die Umstellung auf einen aktuellen Tarif sparen können, ohne dass sich die Leistungen verschlechtern“, empfiehlt BdV-Vorständin Boss.