Goldhoch bleibt in Reichweite

Goldbarren
Foto: PantherMedia/ scanrail
Der Goldpreis hat noch Luft nach oben.

Imaru Casanova, Portfoliomanagerin bei VanEck, und Joe Foster, Goldstratege bei VanEck, sind nach wie vor bullish für die Entwicklung des Goldpreises.

Der NYSE Arca Gold Miners Index und der MVIS Global Juniors Gold Miners Index verzeichneten im Mai einen Rückgang von 8,6 Prozent beziehungsweise 7,3 Prozent und entwickelten sich damit deutlich schlechter als Gold, dessen Preis im Laufe des Monats nur um 1,4 Prozent fiel. „Wir sagen immer: ‚Hebelwirkung wirkt in beide Richtungen‘, und so überrascht es uns nicht, dass Goldaktien in diesem für das Metall schwachen Monat schlechter abschnitten als Gold“, erklärt Imaru Casanova, Portfoliomanagerin Gold und Edelmetalle bei VanEck in ihrem aktuellen Goldkommentar.

„Das Ausmaß der Underperformance ist für uns allerdings etwas überraschend. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass sich die Auswirkungen eines niedrigeren Goldpreises mit schlechten Nachrichten für den Sektor, zum Beispiel mit enttäuschenden Gewinnergebnissen, negativen Unternehmensmeldungen zu Kapitalprojekten oder ähnlichem, verstärken“, so die Expertin. Im Jahr 2022 beispielsweise waren Goldaktien aufgrund einer unerwarteten, hohen Kosteninflation in diesem Sektor überverkauft. „Tatsächlich war der Mai jedoch ein relativ guter Monat für Goldaktien, da die Unternehmen ihre Ergebnisse für das erste Quartal bekannt gaben, die im Allgemeinen besser als erwartet ausfielen. Wir halten diese Reaktion daher für übertrieben und für einen weiteren Grund für die derzeitige Bewertungslücke zwischen Gold und Goldaktien“, ergänzt Joe Foster, Goldstratege bei VanEck.

Gold scheint nun einen neuen Boden um die Marke von 1.900 US-Dollar zu bilden, mit einem Jahresdurchschnitt von 1.933 US-Dollar pro Unze bis heute. Es wird seit längerer Zeit als je zuvor konstant über 1.900 US-Dollar gehandelt. Gold zeigt sich trotz eines starken Aktienmarktes und der jüngsten Stärke des US-Dollars widerstandsfähig. Die Abflüsse bei den börsengehandelten Goldbarren haben in diesem Jahr nachgelassen und die Nettozuflüsse waren zwar gering, führten aber zu einem Anstieg der Bestände um 0,38 Prozent im bisherigen Jahresverlauf.

Zu den weiteren Aussichten: Die Goldbarrenbestände der ETFs sind um 8 Prozent niedriger als im März 2022 und um 13 Prozent niedriger als im August 2020, als der Goldpreis sein Allzeithoch erreichte. Könnte ein Aussetzen oder eine Pause bei den Zinserhöhungen der Fed in diesem Jahr der nächste Katalysator für Gold sein, der die Investitionsnachfrage ankurbelt und den Goldpreis in die Höhe treibt? „Das Allzeithoch von 2.075 US-Dollar pro Unze scheint unseres Erachtens in greifbarer Nähe. Wir sehen ein makroökonomisches Umfeld, das Gold auf längere Sicht weiterhin begünstigt“, sagt Casanova.

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