Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück rechnet trotz Niedrigzinsen und Preiskampf in der Branche weiterhin mit Milliardengewinnen. Die nachhaltige Gewinnkraft des Unternehmens belaufe sich bei den derzeitigen Marktbedingungen auf rund eine Milliarde Euro, sagte Vorstandschef Ulrich Wallin am Donnerstag bei einer Investorenveranstaltung in London.
Auch wenn die Ergebnisse kurzfristig stagnieren dürften, werde sich das Gewinnwachstum mittel- bis langfristig fortsetzen. Zudem stellte Wallin weitere Sonderdividenden in Aussicht. An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die Hannover-Rück-Aktie gewann bis zum späten Vormittag 1,58 Prozent an Wert und war damit viertstärkster Wert im MDax .
„Solange die Gewinne stabil bleiben, werden wir Sonderdividenden zahlen, um den Anstieg des Eigenkapitals abzubremsen“, sagte Wallin. Bereits in den vergangenen Jahren war es der Hannover Rück auf diese Weise gelungen, ihre Eigenkapitalrendite bei rund 15 Prozent nahezu stabil zu halten, obwohl der Preiskampf in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung einen rentablen Ausbau des Geschäfts immer schwieriger macht.
Basisdividende soll stabil bleiben
Beim Nettogewinn hatte die Hannover Rück im Jahr 2014 erstmals an der Milliarde gekratzt und 2015 unter dem Strich 1,15 Milliarden Euro verdient. Die Dividende stieg auch dank Sonderausschüttungen von 2,10 Euro für das Jahr 2009 auf 4,75 Euro für 2015. Die Basisdividende, die zuletzt bei 3,25 Euro lag, will Wallin mindestens stabil halten.
Die Hannover Rück habe sich nicht generell eine Steigerung der Dividende zum Ziel gesetzt, sagte Wallin. Vielmehr gehe es um eine Steigerung der Gewinne. Damit sollte etwa auf Sicht von fünf Jahren auch eine wachsende Basisdividende einhergehen. Generell müsse die Ausschüttung aber nicht jedes Jahr steigen. (dpa-AFX)
Foto: Hannover Rück