Jeder siebte Mensch betroffen – Versorgungslücken bei psychischer Gesundheit

ein Mann in Depressionen schließt mit der Hand auf dem Hintergrund einer gezeichneten Tafel mit Problemen
© Bildagentur PantherMedia / vovan13
Depressionen und Angstzustände machten den größten Teil der psychischen Störungen aus.

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit leben mit einer psychischen Störung, doch nur ein Bruchteil erhält professionelle Hilfe. Ein neuer WHO-Bericht zeigt das Ausmaß der Versorgungslücke – und wirft die Frage auf, wie Länder damit umgehen können.

Weltweit leben nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als eine Milliarde Menschen mit einer psychischen Störung. Das wäre fast jeder siebte Mensch. Mehr als jeder einhundertste Todesfall weltweit gehe auf Suizid zurück, und auf jeden Suizid kämen 20 Suizid-Versuche, heißt es weiter in dem WHO-Bericht über die mentale Gesundheit weltweit. Ihre aktuellsten Zahlen sind von 2021, als sich weltweit 727.000 Menschen das Leben nahmen.

Depressionen und Angstzustände machten den größten Teil der psychischen Störungen aus – geschätzt etwa zwei Drittel aller Fälle. Frauen seien etwas stärker betroffen, bei Männern gebe es mehr Fälle von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Schizophrenie betreffe einen von 200 erwachsenen Menschen, eine bipolare Störung einen von 150.


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Die gesundheitliche Versorgung lasse praktisch überall zu wünschen übrig, berichtet die WHO. Nur neun Prozent der Betroffenen weltweit werde angemessen versorgt. In Ländern mit niedrigen Einkommen gibt es demnach für 100.000 Einwohner meist kaum mehr als eine Fachperson für mentale Gesundheit – verglichen mit 60 in Ländern mit hohen Einkommen.

Die Weltbank definiert Länder mit niedrigen Einkommen als solche, die pro Kopf durchschnittlich weniger als rund 1.145 Dollar (rund 978 Euro) Bruttonationaleinkommen (BNE) im Jahr haben. Das betrifft mehr als 20 Länder weltweit. Das BNE beinhaltet alle Erwerbs- und Vermögenseinkommen von Inländern. In Deutschland liegt das BNE im Vergleich dazu bei rechnerisch mehr als 50.000 Dollar pro Kopf (rund 42.700 Euro). (dpa-AFX)

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