Kryptowährungen: Kommt jetzt der vierte Bullenmarkt?

Bitcoin und Kursverlauf
Foto: PantherMedia
Setzen Kryptowährungen ihren Aufwärtstrend fort?

Nach gewaltigen Turbulenzen könnten Kryptowährungen jetzt dem ETP-Anbieter WisdomTree zufolge an der Schwelle ihres vierten bedeutenden Bullenmarktes stehen.

„Unserer Überzeugung nach ermöglichen Fortschritte bei der Geschwindigkeit und Skalierbarkeit der Blockchain-Netzwerke, intuitivere Benutzeroberflächen und Innovationen bei Blockchain-Wallets sowie Entwicklungen im Bereich der digitalen Identität, die den Weg für Web3-Anwendungen ebnen werden, den nächsten Bullenmarkt“, schreibt Mirva Anttila, Direktorin im Bereich Digital Assets bei WisdomTree, in einem aktuellen Kommentar. „Entscheidend werden Nutzeranwendungen sein, die den Markt im Sturm erobern.“

Eines der bisherigen Haupthemmnisse beim Wachstum der Bitcoin- und Ethereum-Netzwerke war nach Ansicht der Expertin „ihr Unvermögen, ein großes Volumen an Transaktionen zu bewältigen.“ Anttila verweist darauf, dass Bitcoin Schätzungen zufolge ohne eine Layer-2-Lösung nur etwa sieben bis zehn Transaktionen pro Sekunde abwickeln kann, bei Ethereum seien es nur etwa 15 bis 30 Transaktionen pro Sekunde. Zum Vergleich: Visa soll derzeit mindestens 1.700 Transaktionen pro Sekunde abwickeln. Das Potenzial sei jedoch ungleich größer: Ethereum verfolge das Ziel, 50.000 bis 100.000 Transaktionen pro Sekunde durchzuführen.

Die Chance, dieses Ziel zu erreichen, ist nach Ansicht von WisdomTree nicht unerheblich. Denn: „Trotz der miserablen Kursentwicklung im letzten Jahr werden digitale Assets von einer gesunden, dynamischen Community von Softwareentwicklern unterstützt“, schreibt Anttila. Die Zahl der monatlich aktiven Entwickler sei im vergangenen Jahr sogar um fünf Prozent gestiegen. Die Expertin sieht darin ein Indiz dafür, „dass sich Entwickler weiterhin aktiv in ihren jeweiligen Blockchain-Ökosystemen einbringen.“

Die Weiterentwicklung der Ökosysteme kann der Expertin zufolge zu einer besseren Skalierbarkeit digitaler Vermögenswerte (Digital Assets) wie Kryptowährungen führen. Anttila: „Eine Lösung für das Problem der Skalierbarkeit von Blockchains besteht in der Verwendung eines Layer-2-Netzwerks, das auf einer Layer-1-Blockchain aufbaut.“ Layer-2-Netzwerke übertragen Transaktionen aus der Blockchain, führen sie zusammen und bündeln mehrere Transaktionen zu einer einzigen Transaktion, die dann auf der Layer-1-Blockchain gesichert werden kann und von der Sicherheit und Robustheit der zugrunde liegenden Blockchain profitiert. „Diese Bündelung ermöglicht einen schnelleren Durchsatz, eine raschere Abwicklung und niedrigere Preise.“

Ein konkreter Anwendungsfall wären WisdomTree zufolge Stablecoins. Dies sind digitale Token, die auf öffentlichen Blockchains ausgegeben werden und an einen Basiswert wie eine Währung oder einen physischen Vermögenswert gekoppelt sind. Sie wurden ursprünglich für den Handel und die Abwicklung von Austauschgeschäften verwendet, erfreuen sich aber im Zahlungs- und Überweisungsverkehr zunehmender Beliebtheit. „Da Stablecoins global und für jedermann zugänglich sind, bieten sie eine attraktive Möglichkeit zur weltweiten, kostengünstigen und sicheren Geldübertragung rund um die Uhr und zur (fast) sofortigen Abwicklung von Transaktionen“, schreibt Anttila.

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