Die Preise für Kfz-Versicherungen steigen weiter: Laut dem aktuellen Kfz-Versicherungsindex des Vergleichsportals Verivox haben sich die Beiträge im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich verteuert. Im Marktdurchschnitt liegt der Anstieg bei 16 Prozent. Binnen drei Jahren summieren sich die Preissteigerungen auf insgesamt 50 Prozent. Es gibt aber erste Lichtstreifen am Horizont, dass die Phase der stärksten Erhöhungen vorüber scheint.
Teurer Schutz – vor allem in der Vollkasko
Besonders kräftig fällt das Plus in der Vollkaskoversicherung aus: Hier zahlen Autofahrer derzeit im Schnitt 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Teilkasko und die Haftpflichtversicherung verbuchten Steigerung von 14 Prozent und 15 Prozent und wurden damit nochmals deutlich teurer. Ursache für den anhaltenden Preisanstieg sind laut Verivox die weiterhin hohen Kosten für Ersatzteile und Werkstattreparaturen, die die Versicherer 2023 tief in die roten Zahlen gedrückt haben.
„Die bisherigen Beitragsanpassungen reichen nicht aus, um flächendeckend wieder in die Gewinnzone zu kommen“, erklärt Aljoscha Ziller, Vice President Insurance bei Verivox. Dennoch: Die heftigsten Preissprünge scheinen überwunden. Im Oktober 2024, zur Hochphase der Wechselsaison, lagen die Beiträge noch 24 Prozent über dem Vorjahr – heute ist der Anstieg merklich moderater.
Starker Wettbewerb bringt Bewegung in die Preise
Erste Anbieter schreiben wieder schwarze Zahlen – und nutzen günstige Prämien aktiv zur Kundengewinnung. Besonders stark zeigt sich das Sparpotenzial in der Teilkasko, wo Tarife im unteren Preissegment bis zu 32 Prozent günstiger sind als durchschnittliche Angebote. In der Haftpflicht beträgt die maximale Ersparnis 31 Prozent, bei der Vollkasko immerhin noch 29 Prozent. Über alle Versicherungsarten hinweg lassen sich derzeit rund 30 Prozent einsparen – ein historisch hohes Niveau.
Das steckt hinter dem Verivox-Index
Berechnet wurde der Kfz-Versicherungsindex von Verivox in Kooperation mit dem Statistik-Experten Professor Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Augsburg. Grundlage ist ein aufwendiges statistisches Verfahren, das auch Veränderungen in den Kundengruppen berücksichtigt. Analysiert wurden anonymisierte Tarifberechnungen von Verivox-Nutzern im April der Jahre 2022, 2024 und 2025.
„Die Kfz-Versicherung hat in den letzten Jahren eine historisch beispiellose Beitragsdynamik erlebt“, so Ziller. Die aktuellen Entwicklungen könnten nun eine Trendwende einläuten – zumindest für wechselfreudige Verbraucher, die gezielt nach günstigen Alternativen suchen.