Neue Vergleichsplattform zeigt realistische Ablaufleistungen von Hybridrenten in der bAV

Christian Häsch, Alte Leipziger, und Christian Jaffke, Morgen & Morgen (v.l.)
Foto: Alte Leipziger / Morgen & Morgen
Christian Häsch, Alte Leipziger, und Christian Jaffke, Morgen & Morgen (v.l.)

Die Alte Leipziger und das Analysehaus Morgen & Morgen haben ein digitales Tool vorgestellt, das realistische Ablaufleistungen von Hybridrenten in der bAV berechnen und Anbieter vergleichbar machen soll. Vermittler sollen so fundierter beraten können.

Die Alte Leipziger Lebensversicherung hat gemeinsam mit dem Analysehaus Morgen & Morgen ein digitales Werkzeug entwickelt, das Ablaufleistungen von Fondspolicen mit Garantien realitätsnäher abbildet. Der „Altersvorsorge-Rechner“ nutzt stochastische Simulationen und steht Vermittlern der Alte Leipziger frei zur Verfügung. Grundlage sind die Daten verschiedener Anbieter sowie das Berechnungsmodell Volatium von Morgen & Morgen. Im Ergebnis lassen sich sowohl Kapitalauszahlungen als auch lebenslange Renten simulieren, teilten der Versicherer und das Analysehaus gemeinsam mit.

Das Tool richtet sich zunächst an die betriebliche Altersversorgung. „Wir sehen, dass die Kombination aus Garantie und Ertragschancen, die Hybridrenten bieten, in der bAV besonders relevant ist“, erklärt Christian Häsch, Vertriebsleiter der Alte Leipziger Lebensversicherung. Damit betont er die Bedeutung einer realistischen Einschätzung von Renditechancen in einem Umfeld, in dem Garantien weiterhin gefragt sind.

Realistischere Prognosen durch stochastische Modellierung

Bereits im Frühjahr haben beide Unternehmen in einem gemeinsamen Fachbeitrag aufgezeigt, warum deterministische Ansätze zu verzerrten Erwartungen führen können. Sie unterstellen konstante Erträge – häufig sechs Prozent pro Jahr – und blenden Marktschwankungen aus. „Dabei wird häufig sogar das Sicherungsvermögen mit sechs Prozent hochgerechnet. Dieses Bild kann der Realität niemals gerecht werden“, meint Häsch. Stochastische Modelle bilden dagegen unterschiedliche Kapitalmarktverläufe ab und nähern sich damit dem tatsächlichen Risiko-Ertrags-Profil an.


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Besonders relevant ist dies für dynamische Hybridrenten, die je nach Marktlage zwischen Anlagetöpfen umschichten. Diese Mechanik lässt sich in deterministischen Modellen nicht adäquat darstellen, da sie auf fixe Annahmen angewiesen sind. Stochastische Verfahren hingegen simulieren unterschiedliche Entwicklungen und bewerten so, wie sehr Umschichtungen die Renditechancen beeinflussen können.

Vergleichbarkeit, Transparenz und Einordnung der Kosten

Im „Altersvorsorge-Rechner“ werden für jedes Produkt 10.000 mögliche Kapitalmarktszenarien simuliert und statistisch ausgewertet. Vermittler erhalten drei Ablaufleistungen, die als pessimistische, durchschnittliche und optimistische Variante ausgewiesen werden. Die Darstellung erfolgt als Häufigkeitsverteilung und soll eine realitätsnahe Einordnung ermöglichen.

In den Ergebnissen sind sämtliche Kosten bereits berücksichtigt. „Sie wird oft als Preisschild eines Produkts interpretiert. Tatsächlich kann sie die zu erwartende Kostenbelastung aber nur unter Laborbedingungen angeben, insbesondere ohne Beachtung realistischer Kapitalmarkt- und Vertragsverläufe. Wir sind froh, dass wir uns mit Hilfe stochastischer Modelle beim Vergleich von Altersvorsorgeprodukten von dieser Schwäche lösen können“, erläutert Häsch. Damit rücke die Betrachtung näher an die tatsächlichen Vertragsverläufe heran.

Auch das Analysehaus betont die Bedeutung der Methodik. Christian Jaffke, Geschäftsführer von Morgen & Morgen, sagt: „Die stochastische Renditebetrachtung ermöglicht eine objektive und zugleich praxisrelevante Bewertung von Altersvorsorgeprodukten – ein echter Fortschritt für Beratung und Kunde.“

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