Plansecur-Chef zu Frühstart- und Aktivrente: „Das reicht überhaupt nicht aus“

Heiko Hauser
Foto: Plansecur
Heiko Hauser

Die von der neuen Bundesregierung vorgestellte Frühstart- und die Aktivrente seien Schritte in die richtige Richtung, lobt Plansecur-Geschäftsführer Heiko Hauser. Allerdings warnt er davor, sich darauf auszuruhen.

„Es ist wunder­bar, wenn Kinder zwischen sechs und 18 Jahren künftig monatlich zehn Euro für ein kapital­gedecktes Alters­vorsorgedepot erhalten, aber es muss klargestellt werden, dass dies natürlich überhaupt nicht ausreicht für eine auskömmliche Altersvorsorge. Darüber kann auch nicht die Aussicht hinwegtäuschen, dass man sich im Alter noch etwas hinzu­verdienen kann“, erklärt Hauer in einer Plansecur-Pressemitteilung.

Er appelliert an die Bundesregierung, das Thema breiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Es dürfe keinesfalls der Eindruck erweckt werden, die Regierung habe mit der Frühstartrente eine solide Grundlage für die Altersvorsorge von Millionen von Kindern in Deutschland gelegt. Dies würde eine trügerische Sicherheit wecken, die das Konzept keines­wegs rechtfertige.


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„Die Idee, junge Menschen frühzeitig an den Kapitalmarkt heranzuführen und ein Bewusstsein für private Altersvorsorge zu schaffen, ist äußerst begrüßenswert. Aber sie muss kommunikativ begleitet werden, damit sie von der Bevölkerung als Auftakt und nicht etwa als ausreichend für die Altersvorsorge verstanden wird“, sagt Hauser. So regt er an, die Frühstartrente zum Anlass zu nehmen, das Thema Altersvorsorge in die schulischen Lehrpläne aufzunehmen.

Zudem seien noch etliche Unklarheiten zu beseitigen. Dazu gehöre die Frage, wie die Gelder angelegt werden sollen, also welche Fonds oder Finanzprodukte zugelassen werden. Ob die noch ausstehenden Klärungen zu Verwaltung, Kontrollmechanismen und Anlagestrategien bis zum geplanten Inkrafttreten am 1. Januar 2026 herbeigeführt werden könnten, sei unklar. „Die Frühstartrente ist geeignet, junge Menschen für ihre finanzielle Eigen­verantwortung zu sensibilisieren. Doch ohne klare Antworten auf die offenen Fragen droht sie, ein gut gemeintes, aber halbgares Projekt zu bleiben“, so Hauser.

Auch bei der Aktivrente seien noch eine ganze Reihe von Fragen offen, beispielsweise zum Zusammenspiel mit anderen steuerlichen Regelungen wie dem Grundfreibetrag. Die Aktivrente erlaubt es Rentnerinnen und Rentnern künftig, bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuzuverdienen. „Es wird von der konkreten Ausgestaltung abhängen, wie attraktiv es künftig für Seniorinnen und Senioren sein wird, im Alter tatsächlich noch zu arbeiten“, erklärt Hauser.

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