Savills: Renditen sinken, Vertrauen steigt – Europas Büromärkte kommen in Bewegung

Moderne Bürotürme
Foto: Bildagentur PantherMedia / JanPietruszka
Top-Objekte sind wieder gefragter (Symbolbild).

Die Spitzenrenditen für Büroimmobilien in Europa gehen wieder zurück – und Investoren kehren in den Markt zurück. Was steckt hinter dem Stimmungsumschwung? Und welche Standorte profitieren besonders?

Nach langer Zurückhaltung signalisiert der europäische Büroimmobilienmarkt eine Trendwende: Laut der Immobilienberatung Savills sind die durchschnittlichen Spitzenrenditen im zweiten Quartal 2025 um fünf Basispunkte auf 4,96 Prozent gesunken.

Besonders deutlich fiel die Renditekompression in Metropolen wie Madrid, Barcelona, Amsterdam und München aus – ein Hinweis darauf, dass Investoren wieder verstärkt in zentrale Lagen mit stabiler Nachfrage investieren. Als Spitzenrendite wird üblicherweise das Verhältnis von Jahresmiete zum Kaufpreis bei Premiumobjekten bezeichnet. Eine geringere Rendite bedeutet im umgekehrten Verhältnis, dass bei gleicher Miete ein höherer Preis erzielt wird.


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Savills sieht vor allem in Madrid und Mailand attraktive Einstiegschancen. Beide Städte bieten laut Analyse nicht nur wettbewerbsfähige Bewertungen, sondern auch positive Mietentwicklungsperspektiven. Die sinkenden Leerstandsquoten und die äußerst begrenzte Neubaupipeline in ganz Europa – derzeit auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren – stützen zusätzlich die Aussicht auf Mietwachstum.

Investitionsvolumen nimmt spürbar zu

Gleichzeitig nimmt das Investitionsvolumen spürbar zu. Im ersten Halbjahr 2025 wurden europaweit rund 34 Milliarden Euro an Kapital für Immobilienstrategien eingesammelt – ein Anstieg um 118 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Während internationale Investoren weiterhin stark präsent sind, erwartet Savills für das zweite Halbjahr eine zunehmende Rolle regionaler Käufergruppen. Mit dem Eintritt in das dritte Quartal 2025 zeichne sich am Markt eine zunehmende Einigkeit über Preisniveaus ab 

Ein weiteres Indiz für die Marktbelebung: Großvolumige Transaktionen gewinnen wieder an Bedeutung. Der Anteil von Deals über 200 Millionen Euro ist im Jahresvergleich von 15 auf 24 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung spiegelt auch die wiedererstarkte Aktivität der Kreditgeber wider, die vermehrt nach zentral gelegenen Core-Objekten suchen. „Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen in diesem Jahr ist die gestiegene Wettbewerbsintensität unter den Kreditgebern“, sagt James Burke, Director Global Cross Border Investment bei Savills.

Auch auf Nutzerseite zeigen sich positive Signale: Erstmals seit Beginn des aktuellen Marktzyklus ist die durchschnittliche Leerstandsquote rückläufig. In Deutschland und im Londoner West End etwa legte der Flächenumsatz im ersten Halbjahr 2025 um 18 beziehungsweise 29 Prozent zu. Gleichzeitig befinde sich die Neubau-Pipeline in Europa auf einem Zehnjahrestief – ein weiterer Treiber für Mietwachstum und ein Vertrauensfaktor für Investoren.

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