Der Rückgang ist jedoch nicht darauf zurückzuführen, dass Gold schwächelt, sondern darauf, dass Silber schlichtweg schneller steigt. In der vergangenen Woche war es allerdings genau umgekehrt. Gold legte stärker zu, was bei der Monatskerze (Gold-Silber-Ratio) einen langen unteren Schatten hinterlässt. Den Schlusskurs werden wir erst in rund zwei Wochen sehen.
Kurzfristig ist die Rally bei beiden Edelmetallen überhitzt. Doch die niedrige Ratio signalisiert weiterhin grundsätzlichen Optimismus und die Hoffnung auf eine globale konjunkturelle Erholung. Das ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite verschärfen sich die Angebotsengpässe auf dem Silbermarkt. Die Lagerbestände in London (LBMA) sind seit ihrem Höchststand im Juni 2021 um rund ein Drittel geschrumpft, während die Nachfrage die Minenproduktion bereits im vierten Jahr in Folge übersteigt.
Langfristig bleibt Silber spannend, als Hybridanlage zwischen Rohstoff und Wertspeicher. Es ist ideal für Anleger, die auf Energiewende und Inflationsschutz setzen. Gleichzeitig ist Silber auch anfällig für Preiskorrekturen, sollte die Nachfrage nachlassen oder neue Förderprojekte entstehen.
Autor Maximilian Wienke ist Marktanalyst bei eToro.








