ThyssenKrupp – reif für eine Erholung?

Auf den Essener Stahlkonzern ThyssenKrupp könnten einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ zufolge noch höhere Belastungen zukommen, verzögere sich doch der geplante Verkauf der hochdefizitären Stahlwerke in Amerika und Brasilien infolge der schwachen Branchenkonjunktur weiter.

So könnte sich der endgültige Verkaufsabschluss für die Sparte Steel Americas, bei der sich mittlerweile ein Kostenloch von 12 Milliarden statt der erwarteten 3,6 Milliarden Euro auftut, nicht bis März, sondern erst bis September 2013 hinziehen, auch wenn sich das Unternehmen voll im Plan sieht.

Auch sei die Erzielung des von ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger angestrebten Verkaufserlöses zum Buchwert von 7 Milliarden Euro selbst bei einem halben Duzend Interessenten kaum realisierbar, so dass mit weiteren Abschreibungen in Milliardenhöhe gerechnet werden muss.

Kostenbremse Sparprogramm

Kein Wunder, dass der Vorstandschef laut der „Süddeutschen Zeitung“ jetzt mit einem internen Sparprogramm verstärkt auf die Kostenbremse treten und die Ausgaben in den nächsten drei Jahren um rund zwei Millionen Euro drücken möchte. Das Geld könnte dann sofort wieder als Investition in den gut laufenden Anlagenbau fließen.

An der Börse kam der Zeitungsbericht zu Beginn der Woche mit einem Minus von über fünf Prozent ebenso schlecht an, wie die Herabstufung durch die Credit Suisse von „Outperform“ auf „Neutral“.

Immerhin beließ Analyst Michael Shillaker in einer Studie das Kursziel der sogar unter die 16-Euromarke gefallenden Aktie bei 25 Euro, auch wenn er die kurzfristig gesehen unsichere Gemengelage bei ThyssenKrupp mit höheren Abschreibungen, einer niedrigeren Zielsetzung und einer wahrscheinlichen Dividendenkürzung nicht gerade als rosig beurteilt.

Allerdings biete das Papier zumindest längerfristig ein außerordentliches Wachstumspotential, so der Experte. Genau darauf setzt auch Neil Sampat vom japanischen Analysehaus Nomura und hebt seine Zielmarke für die Aktie sogar von 19 auf 20 Euro an.

Kursrücksetzer nutzen

Die Einschätzung bleibt dabei wie auch bei der Commerzbank weiterhin auf „Buy“, während Equinet empfiehlt, den DAX-Titel mit einem Kursziel von 18 Euro zu akkumulieren.

Den Kursrücksetzer können auch Anleger für sich nutzen, wobei insbesondere über Bonus-Zertifikate und Discounter interessante Seitwärtsrenditen möglich sind.

Wer sich noch schnell ein kleines Weihnachtsgeschenk mit einem Rabatt-Papier machen möchte, könnte zu einem nur noch wenige Wochen laufenden Produkt der Commerzbank mit einem Cap knapp auf Referenzkursniveau bei 15,80 Euro (CK3ZRL) greifen.

Seite zwei: 30 Prozent erzielbare Seitwärtsrendite

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