Unterschiedliche Geldanlagestimmung in Deutschland Ost und West

Norman Wirth
Foto: AfW
Norman Wirth, AfW: "Vorschläge für eine stärkere staatliche Förderung der aktienbasierten Altersvorsorge mit zusätzlichen Fördermitteln für Menschen mit niedrigen Einkommen sind genau das, was in den ostdeutschen Bundesländern helfen würde."

Der "Deutsche Geldanlage-Index" des von vier Vermittlerverbänden getragenen DIVA-Instituts zeigt, dass Menschen in Ostdeutschland aktienbasierte Geldanlagen im Sommer 2023 weniger positiv bewerten als in den westdeutschen Bundesländern. Doch der Osten holt auf.

Der Unterschied besteht trotz einer allgemein positiven Grundstimmung in beiden Regionen und einer signifikanten Verbesserung des Stimmungsbildes im Osten in nur drei Jahren, teilt der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung mit, einer der Trägerverbände des DIVA.

Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW, hebt hervor, dass die niedrigeren Einkommen und der Mangel an Erbschaften im Osten zu weniger Möglichkeiten für den Aufbau nennenswerten Vermögens führen: „Die Menschen hatten bisher wenig Gelegenheit, nennenswertes Vermögen zu bilden.“ Die Ergebnisse decken sich vollumfänglich mit der Beratungspraxis der Mitglieder unseres Verbandes. „Hinzu kommt die allenthalben zu spürende Inflation, die natürlich Menschen mit niedrigeren Einkommen und ohne Vermögen mit voller Wucht trifft.“

AfW: Vorschläge für staatliche Förderung zeitnah umsetzen

Er betont auch die Notwendigkeit von Maßnahmen, um die finanziellen Möglichkeiten für Investments zu verbessern: „Wir setzen sehr auf eine zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse der Fokusgruppe private Altersvorsorge der Bundesregierung. Deren Vorschläge für eine stärkere staatliche Förderung der aktienbasierten Altersvorsorge mit zusätzlichen Fördermitteln für Menschen mit niedrigen Einkommen sind genau das, was in den ostdeutschen Bundesländern helfen würde. Denn die Menschen dort wollen aktienbasiert sparen. Ihnen fehlen nur die Mittel dazu“.

Der DIVAX-GA wird halbjährlich durch das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) veröffentlicht und spiegelt die Meinungen und Einschätzungen von etwa 2.000 Bürgern zur aktuellen und zukünftigen Situation aktienbasierter Geldanlagen wider. Das DIVA in Frankfurt/Main ist ein Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen. Es wird von vier namhaften Vermittlerverbänden getragen: dem Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, Votum, dem Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) und dem Bundesverband der Assekuranzführungskräfte VGA. Die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW Professor Dr. Michael Heuser.

Demnach liegt der bundesweite Indexwert für den Geldanlage-Optimismus im Sommer 2023 bei 29,5. In den westdeutschen Bundesländern beträgt der Wert 31,1. In den ostdeutschen Bundesländern liegt er bei 22,4.

Die Grafiken:

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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