Die Ventafonds GmbH mit Sitz in Bremen hat ihren 1. Deutschen Bildungsfonds auf den Markt gebracht. Bei Ventafonds handelt es sich um eine eigens gegründete Initiatoren-Tochter des Vertriebs Ventacom, ebenfalls Bremen, der bereits in verschiedenen Sparten aktiv war. Zuletzt wurden Anteile der Dubaifonds von Trend Capital verkauft. Chef beider Unternehmen ist in Personalunion Oskar Edler von Schickh.
Der 1. Deutsche Bildungfonds von Ventafonds verfolgt ein anderes Konzept als die ebenfalls als Bildungsfonds vermarkteten Offerten der Münchener Career Concept AG. Letztere finanzieren jungen Leuten während des Studiums den Lebensunterhalt. Nach dem Hochschulabschluss zahlen die Absolventen das Darlehen zuzüglich einer Verzinsung zurück.
Investitionsobjekt der Ventafonds-Offerte ist dagegen die noch aufzubauende Privatuniversität ?Hanseatic University? in Rostock. Ab Oktober, so die Planung von Peter L. Pedersen, sollen dort Wirtschafts- und IT-Spezialisten ausgebildet werden, später auch Juristen. Pedersen, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Tutor mit Sitz in Neumünster, ist als Geschäftsführer der Privaten Hanseuniversität KG aA gegenwärtig mit den Vorbereitungen zur Aufnahme des Unibetriebs beschäftigt.
Im Frühjahr, so die Planung, soll die staatliche Zulassung der Uni erfolgen. Im Herbst sollen dann zunächst 90 Studenten ins Studium starten. Später ist der Ausbau auf bis zu 1.600 Studienplätze vorgesehen. Geplant ist eine Studiengebühr von 8.000 Euro pro Semester. Die Besonderheit: Bei der Akquisition von Erstsemestlern will Pedersen bundesweit mit Privatschulen kooperieren, die ihre Abgänger gegen Provision an die Uni in Rostock vermitteln sollen. Zudem ist geplant, Studierende individuell von Unternehmen sponsern zu lassen. Im Gegenzug müssen sich die Stipendiaten verpflichten, ihre erste Stelle nach dem Uni-Abgang bei ihrem Gönner anzutreten.
Geplant ist die Platzierung von knapp 20 Millionen Euro bis Ende 2007. Davon werden für fünf Millionen Euro etwa 98 Prozent der Aktien der Hanseuniversität KG aA erworben. Weitere fünf Millionen fließen dem Unternehmen als verzinsliches Darlehen zu. In Höhe von sechs Millionen Euro stellt der Fonds zudem eine Bürgschaft gegenüber dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Damit soll sichergestellt werden, dass Studierende im Falle einer Insolvenz noch zum Abschluss kommen. Ein Einstieg ist mit mindestens 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio.