Zweitmarkt-Umsatz mit Immobilienfonds in 2022 rückläufig

Handshake vor Immobilienkulisse als Symbolbild für den Zweitmarkt
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Bei Immobilienfonds ging der Handel um rund 27 Prozent zurück.

Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG hat im Jahr 2022 über die nun verschmolzenen Handelsplattformen der Fondsbörse Deutschland und der Deutsche Zweitmarkt AG aus 6.664 Vermittlungen einen Nominalumsatz von circa 267 Millionen Euro erzielt.

Das Rekordergebnis des Vorjahres (337 Millionen Euro Nominalumsatz aus 8.211 Vermittlungen) wurde damit verfehlt. Angesichts veränderter Rahmenbedingungen in Folge der Zinswende verlief das Jahr dennoch „überraschend positiv“, so die Fondsbörse.

So blieb im Jahr 2022 der Handel mit „Sonstigen Beteiligungen“ innerhalb der längerfristigen Schwankungsbreite. Im Segment Schiffsbeteiligungen kam es – begünstigt durch die zeitweise extrem hohen Frachtraten – sogar zu abermals steigenden Kursen und einer erneuten Umsatzsteigerung gegenüber dem starken Vorjahr (plus circa fünf Prozent im Vergleich zu 2021).

Im wichtigen Immobiliensegment zeigte sich allerdings von Zinsrunde zu Zinsrunde immer mehr käuferseitige Zurückhaltung. Folgerichtig reduzierte sich der Umsatz mit Immobilienfonds gegenüber dem Vorjahr von 227,90 auf 166,25 Millionen Euro in 2022 und prägte damit entscheidend das Gesamtbild. Das entspricht einem Rückgang um rund 27 Prozent. Der Immobilien-Anteil am Handel sank von 67,7 Prozent auf 62,3 Prozent.

Dezember ruhigster Handelsmonat des Jahres

Auf Monatssicht setzte sich die Kaufzurückhaltung der letzten Wochen fort. Mit insgesamt 329 Transaktionen (Jahresmittel: 555 Transaktionen) war der Dezember der ruhigste Handelsmonat des Jahres. Auch der Umsatz fiel mit 13,43 Millionen Euro niedrig aus (Jahresmittel: 22,22 Millionen Euro). Die Kurse blieben dabei weitgehend stabil.

Im Segment Schiffsbeteiligungen scheint die Rekordjagd allerdings zu Ende zu gehen. Der Durchschnittskurs im Dezember lag mit 47,76 Prozent zum zweiten Mal in Folge tiefer als im Vormonat – und deutlich unterhalb des Jahresmittels von 61,51 Prozent. Mit 40 Transaktionen (Jahresmittel: 106) wurde ein Nominalumsatz von 3,25 Millionen Euro erzielt (Jahresmittel: 5,89 Millionen Euro).

Im Segment Immobilien wurde bei sehr ruhigem Handel aus 238 Transaktionen (Jahresmittel: 374) ein Nominalumsatz von 8,66 Millionen Euro erzielt (Jahresmittel: 13,85 Millionen Euro). Bei „Sonstige Beteiligungen“ wie Private Equity-, Erneuerbare Energien- und Flugzeugfonds wurde aus 51 Transaktionen (Jahresmittel: 75) ein Nominalumsatz von 1,52 Millionen Euro erzielt (Jahresmittel: 2,49 Millionen Euro).

Auftrags-Direktansprache von Fondsinhabern verstärkt

Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, über das abgelaufene Geschäftsjahr: „Trotz Zinswende und eines insgesamt herausfordernden Umfeldes blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr zurück und sind gut aufgestellt für 2023. Als Wachstumstreiber erwies sich die strategische Initiative, das Geschäftsfeld der Kaufofferten auszubauen, das heißt die Direktansprache von Fondsinhabern im Auftrag professioneller Investoren inklusive rechtskonformer Ansprache und Abwicklung.“

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